Update 16.06.2020 -  Die Erforschung der Zecken - damit beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Hohenheim bereits seit Jahrzehnten. Um die Ausbreitung exotischer Zeckenarten in Deutschland weiter zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln benötigt die Uni Hohenheim auch in diesem Jahr wieder Ihre Hilfe. 

Sie haben eine verdächtige Zecke gefunden? Schicken Sie eine E-Mail mit Foto, Datum und Fundort der Zecke. 

Ende Juli 2019 wurde der Pferdebesitzer aus der Nähe von Siegen von einer Hyalomma-Zecke gestochen. Die Uni Hohenheim und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr wiesen den Fleckfieber-Erreger in der Hyalomma-Zecke nach, deren Stich erstmals in Deutschland vermutlich das Fleckfieber verursacht hat.

Kein Grund zur Panik – aber die VFD ist an dem bestmöglichen Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier interessiert. Darum bitten wir um Aufmerksamkeit. Bisher wurden die großen, fast spinnenähnlichen Parasiten meistens von Pferdehaltern entdeckt, denn die ausgewachsenen Entwicklungsstadien bevorzugen möglichst große Wirte. Auch der Mensch ist ein potenzieller Wirt der Tiere. Sie sind aktive Jäger und bewegen sich rasch auf ihren Wirt zu. Dabei legen sie eine Strecke von bis zu 100 Metern zurück.

Hyalomma rufipes Holzbock Vergleich kleinBildquelle: Marco Drehmann/Universität Hohenheim

Marco Drehmann/Universität Hohenheim

Foto zeigt
links ein Männchen der Art Hyalomma rufipes, rechts oben ein Weibchen des gemeinen Holzbocks, darunter ein Männchen der Art (Ixodes ricinus).

Aufgrund des Verhaltens der Hyalomma- Zecken ist es der Uni Hohenheim fast unmöglich diese Zecken aktiv zu sammeln. Die Uni bittet daher um Ihre Unterstützung. Sie haben eine verdächtige Zecke gefunden? Senden Sie eine Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder schicken Sie die Zecke nach einer Anleitung der Uni. Mehr Infos: hier

 

 

Die Hohenheimer Parasitologin kooperiert nicht nur eng mit dem IMB in München, sondern auch mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christina Strube an der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover. „2019 haben wir zusammen bis jetzt schon 50 Exemplare in Deutschland gefunden. Letztes Jahr waren es insgesamt 35, davon 17 als Exemplare.“

Im eurasischen Raum gelten beide Hyalomma-Arten als Überträger des Virus des Krim-Kongo Hämorrhagischen-Fiebers und des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers (Alkhumra-Virus). Sie übertragen auch das Bakterium Rickettsia aeschlimannii, das eine Form des Zecken-Fleckfiebers auslöst.

„Doch Rickettsien sind die einzigen Erreger, die wir bisher nachweisen konnten“, beruhigt PD Dr. Dobler. „Etwa das Virus, das das gefährliche Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber verursacht, oder die Krankheitserreger Theileria equi und Babesia caballi, die beide von Zecken auf Pferde übertragen werden können, haben wir bisher nicht gefunden.“

Quellen:
https://www.uni-hohenheim.de/presse

https://zecken.uni-hohenheim.de/hyalomma
https://www.tiho-hannover.de/aktuelles-presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2019/pressemitteilungen-2019/article/zecken-kompetenzen-buendeln/

Hyalomma Uni Hohenheim/ Marco DrehmannHyalomma Marco Drehmann/ Uni Hohenheim

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