Resistenzen vermeiden – Pferde schützen VON DR. JÜRGEN BARTZ
Ohne geplantes Vorgehen ist ein effektives Parasitenmanagement nicht möglich. Wer seine Pferde einfach nur irgendwie entwurmt, wird in der Regel entweder zu wenig oder zu viel behandeln.

In dem Artikel der Ausgabe 2021-4 der "Pferd & Freizeit" widmet sich unser Autor Dr. Bartz den aktuellen Entwurmungsstrategien. (Dr. Bartz ist bei der Firma Virbac angestellt, die u.a. Entwurmungsmittel herstellt)

„Meine Überzeugung ist, dass man so wenig entwurmen sollte wie möglich, aber sich dennoch an diesen beiden Sicherheits-Behandlungen orientieren muss – gegen Strongylus vulgaris und Bandwürmer schützt nur Prophylaxe sicher.”
Dr. Jürgen Bartz

Die Verfechter der selektiven Entwurmung haben das Verfahren im Laufe der Jahre immer wieder modifiziert, doch sollten Pferdehalter sich der Tatsache bewusst sein, dass die selektive Entwurmung Pferde das Leben kosten kann – nämlich dann, wenn man sich ausnahmslos auf die Bestimmung der gesamten Eizahlen (Eier pro Gramm Kot, EpG) fokussiert.

Hier der ganze Artikel zum Nachlesen: PferdFreizeit_2021-4_SichereEntwurmung.pdf

In dem aktuellen Artikel geht es im Wesentlichen um die bei den Pferden vorkommenden Bandwürmer und Palisadenwürmer, genauer den Strongylus vulgaris.

Bei beiden erwähnten Wurmarten ist nach aktuellen wissenschaftlichen Studien eine weiterführende Diagnostik, die ggf. über die verbreiteten Routinediagnostik hinausgeht, angebracht.

Mit der vorgestellten Lösung ist man unter Praxisbedingungen und ohne ganz spezielle eigene Kenntnisse auf der sicheren Seite, ohne jedoch Resistenzen weiter nennenswert Vorschub zu leisten.
Im Artikel steht auch, was erforderlich ist, um OHNE Wurmkuren klarzukommen.
Der Autor spricht sich nicht gegen die Zeitgemäße Selektive Entwurmung (ZSE) aus, sondern betont, dass es in der Praxis eben oft nicht akkurat gehandhabt wird.

Gerade in der ZSE ist eine gute Kenntnis der Wurmbiologie UND die fachliche Beratung eines anerkannten Labors angebracht. Für die Gesunderhaltung unserer Pferde/Equiden.

PferdemistZeitgemäße, Selektive und effektive Entwurmung - ein Umdenken ist nicht nur für unser Pferde sondern auch für die Umwelt nötig. Durch Prävention und angepasste Entwurmungsstrategien kann der Einsatz von Entwurmungsmitteln reduziert, die Umwelt geschont und der Entwicklung von Anthelminthika-Resistenzen (Entwurmungsmittel-Resistenzen) entgegnet werden. Geringere Belastung gegenüber der Umwelt.

Ein Pferd was nach einer Wurmkur auf der Weide Kot absetzt tötet ca. 1m² Bodenleben. Insekten, vor allem Mistkäfer und Fliegen, Tausendfüßler, Springschwänze und viele andere mehr. Von ihnen werden durch die Gifte der Wurmkur bis zu 90% vernichtet. Das Nervengift geht nicht nur in den Boden sondern auch in unser Grundwasser.

Bereits 2012 hat die Pferd & Freizeit dem Thema Entwurmung ein ganzes Heft gewidmet. Mit vielen aufschlussreichen, auch kritischen Artikeln. Das Heft Pferd&Freizeit 2012-2 Was gegen Würmer hilft stellen wir allen Interessierten noch einmal zur Verfügung. 

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