Das Jakobs-Kreuzkraut (JKK) und fast alle anderen Kreuzkrautarten sind heimische Pflanzen, die Giftstoffe, sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide, enthalten. Auf der Weide erkennen Tiere die Pflanzen an ihrem charakteristischen Geruch und meiden sie. Im Heu oder in der Silage verlieren Kreuzkräuter aber diese Eigenschaft und könnten von Tieren gefressen werden. Dies hat zur Folge, dass es zu Vergiftungen kommen kann, zum Beispiel bei Pferden und Rindern. Die Problemstellung (Toxizität) ist seit Jahrzehnten bekannt. In den letzten Jahren hat sich JKK aber aufgrund von Nutzungsänderungen stark ausgebreitet.  Es kommt durch Unterbeweidung oder Überbeweidung, mangelnde Pflege und verschiedene anderen Faktoren als Problempflanze entwickelt.  Das Jakobs-Kreuzkraut lässt sich nur schwer flächenhaft bekämpfen, da es über vielfältige Anpassungsstrategien verfügt und sehr unterschiedliche Standorte besiedelt. Zudem hat es für viele Insektenarten eine wichtige Bedeutung als heimische Nahrungs- und Habitatpflanze.Kreuzkraut

Die VFD engagiert sich für einen differenzierten Umgang mit dem vielschichtigen Thema:
Kreuzkraut muss kontrolliert und dort wo es massenhaft auftritt reguliert werden, wir fordern den Erhalt und Förderung artenreichen Grünlands, wir suchen konstruktive Lösungen, beteiligen uns an der Forschung, informieren und bilden weiter.

Die Göttinger Erklärung ist das Ergebnis der internationalen Fachtagung  „Kreuzkräuter und Naturschutz“,  die vom  31.  Januar bis 1. Februar  2017  in Göttingen  stattfand. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten ihre Forschungsergebnisse vor und diskutierten ihre Erfahrungen  mit rund 100 Akteuren aus Naturschutz,  Landwirtschaft und Landschaftspflege. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hatte die Tagung organisiert, um  im Spannungsfeld  Naturschutz  und  Landwirtschaft  das  bestehende  Expertenwissen  zu sammeln und die Akteure vor Ort mit Handlungsempfehlungen zu unterstützen.  Die Referierenden aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz gingen auf verschiedene Aspekte der Landwirtschaft, des Naturschutzes und des Gesundheitsrisikos für Menschen und Tiere ein.

Die VFD nahm mit Vertretern an der internationalen Kreuzkraut-Fachtagung 2017 in Tagungsband

Göttingen teil. Sachkundige Referentinnen und Referenten haben das aktuelle Wissen rund um Kreuzkräuter präsentiert. Präsentationen der Tagung hier  Die Göttinger Erklärung zu Kreuzkräutern fasst jetzt den aktuellen Wissensstand zusammen und enthält konkrete Handlungsempfehlungen. Der Tagungsband fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen und steht über diesen Link zum Download bereit. Gedruckt lieferbar ab Mitte/Ende Juni 2017. Hier können Sie ihn vorbestellen.

Die Maßnahmen*, um die Ausbreitung des Jakobs-Kreuzkrautes zu kontrollieren, sind an der Nutzung und Größe der betroffenen Fläche sowie an der Stärke des Kreuzkraut-Besatzes auszurichten. Die wichtigste Maßnahme gegen eine Ausbreitung bzw. Ansiedlung der Pflanze ist die regelmäßige Flächenbeobachtung und ein nachhaltiges Flächenmanagement, die es ermöglicht, rechtzeitig zu reagieren bzw. einzugreifen. Vorbeugen ist wie immer besser als großflächiges Bekämpfen.

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