Volle Zuschauerränge auf öffentlichen Veranstaltungen wie Hengstparaden,  Menschentrauben bei Fest- und Brauchtumsumzügen, auf Messen und bei Kaltblutveranstaltungen bestätigen immer wieder die Faszination, die vom Fahren mit Pferden ausgeht.

RUNDFAHRTBILDBei so manchem Zuschauer entsteht dann der Wunsch, sich ebenfalls mit dem Fahren zu beschäftigen. Denn es hat außerdem so viele Attraktionen: man fährt mit der Familie und Freunden zum Picknick, der Ausgleich zum Beruf findet in der Natur statt, das eigene Pferd kann eine abwechslungsreiche Gymnastizierung und Konditionierung erfahren, Brauchtum und Tradition lassen sich damit verbinden - und so gibt es noch viele gute Gründe. Doch immer ist das Fahren mit Pferden Ausgleich und Bereicherung im Alltag.

Was ist beim Einstieg zu beachten?

Fahrkurs ungarisch Fahren / Foto P. SchießlDie beste Möglichkeit sind Schnupperkurse. Dort lässt sich ein Gefühl für die Anforderungen des Fahrens mit Pferd und Kutsche in der Natur und im Straßenverkehr finden. Aber egal ob man nur einmal „hineinschnuppern“ oder sich dem Freizeitfahren entschiedener widmen will, das erforderliche Wissen und Können für Mensch und Pferd soll bei erfahrenen Ausbildern erworben werden. .

Die dort angebotenen Fahrkurse sind kein Hexenwerk. Sie sind erlebnisreich und vermitteln neben sehr viel allgemeinem Pferdewissen auch noch Farbtupfer aus der Kulturgeschichte der Menschheit:

Fahren ist nachgewiesen älter als Reiten. So hatte ein Einmann-Streitwagen im 15. Jahrhundert v. Chr. ein Eigengewicht von unter 30 kg. Später wurde selbst die Konstruktion der Fernstraßen bei den Römern durch die Anforderungen des  Verkehrs mit Fuhrwerken beeinflusst.. Ein Pferdwechsel an vierspännigen Postkutschen im 19. Jahrhundert unserer Zeit dauerte weniger als zwei Minuten und die Hutschnur, die manchem von uns heute noch hochgehen mag, war eine Einrichtung am Dachhimmel der inneren Wagenkabine zum Aufhängen der oft ausladenden Kopfbedeckungen ihrer Passagiere.

Jeder Fahrkurs behandelt drei wichtige Themenkreise für das Fahren mit Pferden.

Es sind dies die Grundlagen der Fahrzeug- und Geschirrkunde und die notwendige Fertigkeit an den Leinen zum Führen der Pferde. Dabei werden Kenntnisse in der Pferdekunde und ein Erste-Hilfe-Nachweis vorausgesetzt, der für VFD-Mitglieder kostenlos erfolgen kann.

VFD-Übungsleiter Fahren bieten dazu eine Ausbildung in den gängigen Fahrweisen an. Neben dem Fahren im Zweihandsystem oder der ungarischen Fahrweise ist dies vor allem das Fahr- und Anspannungssystem nach Benno von Achenbach (1861-1936).

Immer werden dabei die Grundlagen für die folgenden Anforderungen zum Gespannfahren vermittelt:

* Sicherheit und Zweckmäßigkeit beim Umgang mit dem Gespann in allen Bereichen und Situationen durch die solide Ausbildung von Pferden und Fahrern und die technisch korrekte Ausrüstung.

Schonung der Pferde entsprechend dem Tierschutzgedanken und den VFD-Leitsätzen zum Wohle des Pferdes, zum Erhalt seiner Gesundheit und seiner kooperativen Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit.

Einspänner: Beim Anspannen / Foto H. BrindelAm Ende eines Fahrkurses besteht die Möglichkeit, den Eignungsnachweis zum selbständigen Führen eines Gespannes zu erwerben. Dazu werden die vermittelten Fähigkeiten, also das theoretische und praktische Wissen und Können, im Rahmen einer Fahrprüfung abgefragt.

In der VFD-Ausbildungs- und Prüfungsordnung zum Fahren (FARPO 2013) sind die Ausbildungsinhalte und die Mindestanzahl der Unterrichtseinheiten geregelt. Auch der Rahmen und die Anforderungen für die Fahrprüfung sind dort festgehalten.

Eine Prüfungsangst muss nicht aufgebaut werden, denn jeder Prüfer wird im Zweifelsfalle im Verlaufe der beiden Prüfungsteile auch noch zusätzliches Wissen vermitteln.

Nach bestandener Fahrprüfung darf zum neu erworbenen VFD-Fahrabzeichen mit Aushändigung des Fahrerpasses, des Abzeichenaufnähers und der VFD-Fahrernadel gratuliert werden.

Dieser sog. „Führerschein“ ist gesetzlich nicht erforderlich. Für den Fall des Falles wird aus Versicherungs- und Haftungsgründen jedoch dringend zum Nachweis einer solchen qualifizierten Ausbildung geraten.

Eine Zusammenfassung der (FARPO) Ausbildungsrichtlinie und Prüfungsordnung Fahren finden Sie hier:
VFD_Ausbildung__Fahren.pdf114.47 kB

 

 

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