Zunächst einmal hat das Pferd nur eine begrenzte verbale Möglichkeit der Kommunikation. So ist es natürlich wichtig, andere Anzeichen für diese auszumachen. Auch Schmerzen, die ein Pferd empfindet, wird es manchmal mehr und manchmal weniger deutlich anzeigen.

Wir sprechen dabei noch nicht einmal von deutlichen körperlichen Zeichen, wie zum Beispiel dem Lahmen, sondern von Problemen mit dem Sattel oder dessen Gurt und Körperwunden, Zahnproblemen etc.

"Manches Pferd ist schon eine harte Sau im Nehmen, ähnlich wie bei uns Menschen. Der eine empfindet den Schmerz mehr, der andere weniger, was die Diagnostik nicht einfacher macht", so ein Tierarzt zu diesem Thema.

Die VFD hat sich satzungsgemäß auch dem Tierschutz verschrieben (§2 (1)4 - VFD Landessatzung Niedersachsen. Daher ist es wichtig und richtig, nicht wegzuschauen, sondern genau hinzuschauen, wenn Veranstaltungen unter unserer Flagge stattfinden. In Ziffer 5 unserer VFD-Veranstaltungsbedingungen, die ein jeder Teilnehmer unterschreiben muss, heißt es: 

"Es dürfen nur Tiere teilnehmen, die gesund und frei von ansteckenden Krankheiten sind. In Zweifelsfällen kann auf Kosten des Teilnehmers ein Tierarzt zu Rate gezogen werden."

Zur Gesundheit eines Pferdes ist unabdingbar, dass es schmerzfrei laufen kann. Und zwar mit seinem ganzen Körper! Eine verletzte Körperstelle muss nicht zum Ausschluss führen, wenn aber bei den pferdetypischen Bewegungen die verletzte Stelle immer wieder berührt wird, ist der Fall eines Ausschlusses gegeben. Wenn man sich darüber streiten möchte, kann ein Tierarzt vor Ort die Entscheidung bekräftigen oder nicht.

Worum geht es? Es geht um den Schutz der uns unterstellten Kreatur Pferd. Und es geht darum, dass wir in der VFD ein Auge darauf haben, was ok ist und was nicht. Die das zu prüfen und zu beurteilen haben, sind langjährig erfahrene, geschulte Rittführer oder Übungsleiter.

WanderreitpferdEs kommt dann nur noch darauf an, die nötige Einsicht aufzubringen und alles zu unternehmen, damit unser Partner Pferd schnellstmöglich wieder schmerzfrei gehen kann. Eindeutige Beobachtungen und Signale oder sogar die Diagnose des Tierarztes zu ignorieren, ist wider den Tierschutz und gäbe denen Wasser auf die Mühlen, die behaupten würden, dass man bei der VFD nicht genau hinschaut. Aber schon seit langem ist der Schutz des Pferdes in der Haltung und beim Fahren/Reiten ein wichtiger Baustein im VFD-Gerüst.

Eine ganz andere Geschichte ist der Umgang mit "Experten" in der Pferdeszene. Der NDR leidet darunter, dass er oft Einzelnen, die sich gut vermarkten können unkritisch viel zu viel Raum im Fernsehen bietet. Wir erinnern uns noch an Andrea Kutsch und deren Wirken, und die dann doch schnell die Beauftragung von Monty Roberts entzogen bekam und ihre "Akademie" schloss. Wir sehen mehrmals im Monat Tammo Hanken und seine fragwürdige Praxis, jedes Pferd mit ein paar gleichen Griffen heilen zu wollen - siehe auch Reiter Revue International 6/2014: Die XXL-Show - und jetzt noch Karin Kattwinkel, mit deren NDR-Fernseh-Beitrag vom 25. April sich Thomas Borgmann ebenda kritisch auseinandersetzt.

Wie schon bei den Büchern und den DVD, den Seilchen und Stöckchen: Es bleibt einem nichts anderes übrig, den eigenen (gesunden) Menschenverstand zum Wohle des Pferdes mal öfters einzusetzen, denn: Darf man "Experten" alles glauben??

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