Solche Risse, meint die DHG, sind nicht nur ein kosmetisches Problem Trockene Hufe = rissige Hufe?
 
Schönes Wetter und sommerliche Temperaturen lassen nicht nur Pferd und Reiter schwitzen, sondern trocknen auch das Hufhorn, zumindest an seiner Oberfläche, aus. Dadurch wird der Huf widerstandsfähiger gegen die stärkere Abnutzung auf den ebenfalls ausgetrockneten und damit härteren Böden.
Aber oftmals lassen sich nun plötzlich vermehrt Risse am Huf entdecken, die vorher gar nicht da waren. Nimmt das Hufhorn wieder Feuchtigkeit auf, zum Beispiel beim morgendlichen Weidegang auf einer taunassen Wiese, so quillt es etwas auf und die Risse sind nicht mehr zu sehen.
Allerdings sind solche Risse mehr als nur ein kosmetisches Problem.
Sofern das rissige Horn nicht durch Störungen des Stoffwechsels verursacht wird, deuten die Rissbildungen auf mechanische Überbeanspruchung der Hornkapsel hin. Unphysiologisch geformte Hufe, die durch ungleichmäßige Belastung oder auch durch unsachgemäße Hufbearbeitung entstehen, verlieren sehr schnell ihre Tragfähigkeit. Last- und Krafteinwirkungen auf die Hornkapsel können von solch verformten Hufen weniger gut kompensiert werden. Somit kommt es viel schneller zu Zerreißungen der Hornstruktur. Diese anfänglich sehr feinen Risse treten teilweise erst dann sichtbar hervor, wenn das Hufhorn trocknet und sich dabei zusammen zieht.
Somit sind diese Risse als Alarmzeichen zu deuten, die darauf hinweisen, dass die Hufe eine fachgerechte Bearbeitung brauchen. Ziel einer solchen Bearbeitung muss es sein, die Hufe in eine physiologische Form zurück zu führen, so dass die Hornkapsel wieder tragfähiger wird. Dadurch können die Hufe die verschiedenen Belastungen wesentlich besser kompensieren und das Horn wird keiner übermäßigen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt. Derart bearbeitete Hufe werden auch bei Trockenheit nicht ‚aus dem Leim gehen’. Weitere Informationen: www.huforthopaedie.org (Infothek: ‚Hornrisse und –spalten’)
 

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