Am 15.10.13 trafen sich Pferdehalter der Pferdesteuergemeinden Braunfels, Kirchheim und Bad Sooden-Allendorf in Alsfeld. Ebenfalls anwesend waren Vertreter der FN, des PSVH, der VFD und des APP Aktionsbündnisses.
Nach den Sachstandmeldungen aus den Gemeinden, meldete sich Marlit Hoffmann zu Wort. Die bekannte Züchterin und Pferdebuchautorin berichtete von ihren Erfahrungen mit der Kommunalpolitik. Sie hatte sich eigens in den letzten Wochen mit verschiedenen Politikern getroffen und um Unterstützung gebeten.
Zum Ende der Veranstaltung beschrieb der Bad Sooden-Allendorfer Züchter Jürgen Bringmann von den Erfahrungen der neuen IG Bad Sooden-Allendorf. Die neu gegründete Gemeinschaft hatte wenige Wochen zuvor während einer reitsportlichen Großveranstaltung umfangreiche Aufklärungsarbeit geleistet. An einem eigens eingerichteten Stand klärten die Pferdefreunde Besucher über die bereits eingetretenen wirtschaftlichen Konsequenzen der Pferdesteuer auf. So wird es auf dem Hof Bringmann trotz Steuerbefreiung im Folgejahr keine Fohlen geben. Die Tiere sind auch in der Umgebung der Pferdesteuerstädte mittlerweile unverkäuflich.
Damit bricht nicht nur die Einnahmequelle des Züchters weg. Auch die bislang jährliche Stutenschau in Alsfeld wird es nicht mehr geben.
Der Experte für Landschaftspflege wies aber auch auf die Langzeitfolgen hin. Es sieht u.a. die Rauchschwalben gefährdet, die fast nur noch in Pferdeställen. Weitere Folgen fürchtet Bringmann für den Bewuchs von Brachland. Noch pflegen seine Fjordpferde große Flächen. Da Pferde grundsätzlich schlechte Weidetiere sind, garantieren sie eine pflanzliche Artenvielfalt, wie es sonst keine andere Tierart leisten kann. Der Fachmann für Naturschutz erklärte anhand von Fotos, dass Pferde einen Großteil Pflanzen nicht fressen, die ihrerseits Lebensraum für Insekten sind, die die Nahrungsgrundlage für seltene Vögel darstellen. Die Zuhörer erfuhren außerdem, dass die von Pferden abgelehnten Grasbüschel die Voraussetzung für das erfolgreiche Nisten von Bodenbrütern sind. Diese Grundbedingungen für eine gesunde Umwelt schaffen Pferde nebenbei. Künstlich und durch Menschenhand sind sie nicht zu finanzieren. Marlit Hoffmann warf an dieser Stelle ein, dass es nicht der Sinn sein kann, dass solche für die Natur wertvollen Flächen in kostenintensive und artenarme Golfplätze verwandelt werden.

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