Welz, Heinz: War das erste Buch von Welz noch stark von Monty Roberts Join-up-Technik geprägt, spürt man im zweiten Buch den sehr gesunden Einfluss der Dorrance-Brüder und von Mark Rashid.
Dabei gerät der Autor, rheinischer Westernreiter, erfrischend wenig ins Philosophieren, sondern bleibt handfest. In elf konkreten und sehr präzise beschriebenen Schritten erläutert er, wie man durch höfliche, einfühlsame Bodenarbeit mit seinem künftigen Reittier ein gegenseitiges Vertrauens- und Respektverhältnis aufbaut.
Dass Welz dabei gelegentliche Ausflüge in die Kommunikationswissenschaft macht, ist zweckdienlich, denn auch dabei bleibt er sachbezogen und leicht verständlich. Gut gefällt mir, dass auch Sicherheitsaspekte nicht zu kurz kommen.
Was angenehm auffällt: Welz lässt sich nicht leicht einen Lager zuordnen, er ist weder „Dominanztrainer“ noch ein erklärter Gegner von Dominanz. Er hat es nicht einmal nötig, eine neue Reitweise zu erfinden oder eine Sekte zu gründen.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, aus dem auch erfahrene Pferdeleute allerhand Neues erfahren, obwohl dieses Werk absolut „Anfänger-tauglich“ ist.