Manchmal kommt es anders.....

 

Bei dem Gedanken an einen Wanderritt Ende März denkt man an erste Sonnenstrahlen, Frühling, Vogelgezwitscher und angenehme Temperaturen.

Wir sollten aber eines Besseren belehrt werden....die Aussichten sagten zuerst +8° Grad, dann um 0° Grad und stellenweise Schauer.

Auf unseren Trainingsritten, die dann bei Schnee stattfanden, nahmen wir deshalb zusätzlich zum Gepäck noch eine Thermodecke am Pferd mit. Das machte eben mal 4 kg mehr Gewicht aus, aber das Pony ist halt ein Pimpel und braucht seine Decke.

Je näher der Termin rückte, desto kälter wurden die Voraussagen. Schlussendlich trafen wir uns bei -8Grad und starkem Ostwind in Gerdehaus bei Faßberg auf dem Engelhof von Familie Opitz. Dort durften netterweise unsere Gespanne während des Wochenendes stehen bleiben. Das war uns lieber als auf einem öffentlichen Parkplatz.

Nach einer kurzen Vorstellung der 5 Teilnehmer ging es unter der Rittführung von Christine Garbers ( Stellv. Vorsitzende und Geschäftsstelle VFD BZV Harburg/Nordheide, Leitung Bundesarbeitskreis Wanderreiten, Bundesdeligierte für den Landesverband Niedersachsen/Bremen ) los. Erst über freies Feld, dann den Hausselberg rauf. Die Pferde hatten Mühe nicht auszurutschen...an diesem Punkt fragte ich mich, ob es richtig war, was wir taten....Christine erzählte später, dass sie sich das auch gefragt habe.

Im Wald hatten wir dann erst mal Windschatten, aber sobald man ostwärts ritt, zog die Kälte zwischen die vielen Kleidungsschichten, die bei mir aus zwei Paar Socken, 2 Schals, 2 Hosen+ Thermohose, 3 Pullovers, beheizten Schuhsohlen und beheizten Handschuhen und dicker Winterjacke bestand.

Die Waldwege waren leider alle (bis auf 2 Stück auf 38 km) stark befahren worden und aufgrund des Tau- und Regenwetter + Frost waren die Fahrspuren spiegelglatt.

Man konnte nur zwischen den Spuren oder auf dem Wegesrand reiten, damit die Pferde nicht ins Rutschen kamen. Das erforderte volle Konzentration von Pferd und Reiter. Nach einigen Kilometern konnten wir endlich eine längere Strecke traben, die Pferde entspannten dadurch sichtlich.

Wir querten die Bundesstraße bei Neu-Lutterloh und wenig später kamen wir an unseren Rastplatz am Franzosengrund. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es zur Unterführung der ICE-Trasse. Da der Weg sehr vereist war und wir und unsere Pferde ständig rutschten, gingen wir hier zu Fuß.

Danach waren es nur noch wenige Kilometer und wir erreichten Dalle und unsere Unterkunft für die Nacht, den Traumzeithof.

Nachdem wir unsere Pferde versorgt hatten, bezogen wir unsere Zimmer und wärmten uns bei Tee und unter der warmen Dusche auf.

Da auf diesem Ritt auch zwei Prüflinge zum Wanderrittführer dabei waren, wurde die Zeit bis zum Abendbrot für den theoretischen Teil der Prüfung genutzt.

Der Hausherr zauberte uns ein leckeres Menü und es wurde sich noch bis spät in die Nacht unterhalten.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wurden die Pferde wieder wanderrittfertig bepackt, ein Erinnerungsfoto gemacht und dann ging es auf anderen Wegen wie auf dem Hinweg in Richtung Heimat.

An der ICE-Trasse kam dieses Mal dann auch ein Zug und mein Platzangstpony ging „nur“ rückwärts anstelle total panisch zu werden. Sie hatte mittlerweile auch begriffen, dass sie wegen der Glätte vorsichtig sein musste.

Auch an diesem Tag konnten wir eine lange Strecke durchtraben. Dann ging es wieder über die Bundesstraße und über die Heidefläche bei Neuohe und Niederohe zurück nach Gerdehaus.

Viel zu schnell war unser kleines Abenteuer zu Ende. Wir haben auf diesem, für mein Pony ersten Wanderritt, sehr viel gelernt und neue Freunde gefunden.

Die Strecke war wunderschön und absolut barhuf tauglich. Das Essen war lecker, die Unterkunft super. Wir kommen bestimmt wieder!

 VFD Wanderritt 130324 1

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