Volle Starter Liste beim Endausscheid des Niedersächsischen Geländereitercups in Steyerberg
Der Dauerregen der Woche vorher hatte am Tag des Endausscheids ein Einsehen, und auch wennimmer mal wieder ein paar Tropfen fielen waren die Wege bereitbar und so starteten die Gruppen pünktlich nach einer Abrittkontrolle durch Sportwartin und Übungsleiterein Eva Vogel auf die 16,5 km lange Strecke. Vorher war natürlich schon der erste Teil, der Fragebogen rund ums Pferd beantwortet worden.
Die pferdefreundliche Gemeinde Steyerberg sowie einige Privatleute hatten der VFD für diese Veranstaltung extra Wege freigegeben, so durften die Reiter sogar einen tollen Grasweg direkt an der Aue benutzen – auch wenn dort überraschenderweise Schafe standen, durch deren Einzäunung der Weg blockiert war, was nach einer Gefahrenbeurteilung durch das Orga Team und eine erfahrene Übungsleiterin zu einer Streckenänderung führte.
Dieser Endausscheid war wirklich alles andere als langweilig – denn kurz darauf kam es zu einer weiteren kritischen Situation, die die meißten Pferde völlig aus dem Konzept brachte. Eine junge Mutter mit Kinderwagen kam schreiend aus dem Wald gelaufen. Sie war mit ihrem Pferd „Angel“ und Tochter Jule spazieren gegangen, als das Pferd wohl gescheut und ausgeschlagen hatte. Dem Abdruck nach war die Mutter im Gesicht getroffen worden und das Pferd hatte wohl das Weite gesucht.
Völlig aufgelöst und in Panik rannte die Frau mit dem Kind im Kinderwagen über den Acker um ihr Pferd zu suchen, hatte dabei noch gar nicht mitbekommen, dass das Nasenbein gebrochen war und sie stark blutete. Die Pferde der Teilnehmer waren sichtlich über den Kinderwagen mit Regenschutz irritiert, die Reiter hatten Mühe, die aufgebrachte Mutter überhaupt „einzufangen“ um ihr helfen zu können und waren noch viel irritierter als Jule sich aus dem Kinderwagen meldete. „Da ist ja ein echtes Kind drin!!“ Jule fands übrigens ziemlich klasse....
Ihr ahnt es schon, Antje und Jule Dreißig sowie Rebecca König vom BzV Verden haben hier eine erste Hilfe Situation geschauspielert, die manchen Reiter an seine Grenze brachte – wie setze ich einen Notruf ab, wo sind wir überhaupt? Zu allem Überfluß wurde Antje entweder bewusstlos, oder flitzte sobald sie allein gelassen wurde wieder panisch mit dem Kinderwagen los um ihr Pferd zu suchen. Da ist man zu zweit im Gelände schnell überfordert! „Jetzt verstehe ich auch, warum bei manchen Vorausscheiden in Dreiergruppen gestartet wird!“ so eine Teilnehmerin.
Danach ging es zum Glück etwas ruhiger zu. Weiter ging es über Sand- und Graswege, wo schließlich Vinzenz Tebbel und Martin Rühl mit einer Pflanzenbestimmung warteten – hier war Fachwissen gefragt, denn die beiden wollten nicht nur wissen, um welche Pflanze es sich handelt, sondern auch ob sie für Pferde giftig ist. In diesem Bereich sollte wohl noch ein bisschen Nachhilfe Unterricht stattfinden, meinte Martin schmunzelt...
Nach ein paar Stunden im abwechslungsreichen Gelände stand dann der dritte Teil des Endausscheides an – der Trail, den wir glücklicherweise in der Halle des RV Steyerberg hatten aufbauen durften. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen, egal ob beim Überqueren unbekannter Untergründe oder beim Rückwärts Slalom durch Pilonen, hier gab es nur volle Punktzahl, wenn der Reiter das volle Vertrauen von seinem vierbeinigen Partner hatte und vom Rücken des Pferdes jedes Bein einzeln zu dirigieren wusste. Feines Reiten auf den Punkt wurde hier von den beiden Richterinnen Eva Vogel und Martina Gerndt gefordert!
In der Gesamtwertung lag am Ende Isabelle Eimertenbrink mit Wum vorne und nahm den neuen Wanderpokal mit nach Hause, auf Platz 2 ritt sich Anja Hagel mit Caja, dicht gefolgt von Sandra Pendl mit Lupina Luna auf Platz 3. Gratulation! Am Ende gab es aber für jeden Teilnehmer einen Preis, die dankenderweise von unseren Sponsoren Reitsport Neuefeind, St. Hippolyth, CdVet, RoFlex und weiteren zur Verfügung gestellt wurden.
Eine solche Veranstaltung wäre nicht ohne die fleißigen Helfer möglich, daher auch auf diesem Wege auch nochmal ein dickes Dankeschön, an alle die uns vor Ort und in der Vorbereitung unterstützt haben, aber auch insbesondere dem Reitverein Steyerberg sowie der Gemeinde Steyerberg!
Eine Veranstaltung die wirklich „Laune gemacht hat“ – bald geht es ja zum Glück auch in die GRC Saison 2016!