Derzeit erreichen uns eine Vielzahl von Anfragen aufgrund der aktuellen Ereignisse in Hünxe (NRW), aber auch ganz allgemein zum Themenbereich Pferd und Wolf. In einigen Briefen, Mails und Facebook-Kommentaren wird dabei bemängelt, dass die VFD zu sehr „Pro Wolf“ agiere und damit die Interessen ihrer Mitglieder nicht ausreichend vertrete.
Zur Klarstellung:
Die VFD setzt sich für den Schutz unserer Equiden vor den Wölfen ein.
Dazu sind wir im Kontakt mit vielen verschiedenen Behörden, Verbänden und WissenschaftlerInnen.
Ja, wir vernetzen uns dabei auch mit Organisationen, die sich für den Schutz der Wölfe engagieren. Denn nur so können wir diesen unsere Probleme nahebringen und gemeinsam Lösungen für einen funktionierenden Herdenschutz entwickeln. Nebenbei bemerkt hat uns diese Zusammenarbeit auch viele Möglichkeiten der Gespräche und Kooperationen in vielen politischen Bereichen ermöglicht.
Ja, wir unterstützen seit 2015 die Forschung zum Themenbereich Pferd & Wolf. Ziel ist dabei herauszufinden, mit welchen unterschiedlichen Methoden wir unsere Equiden am sinnvollsten und praktikabel schützen können. Dazu gehört auch, dass wir ggf. Positionen ändern, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. Link
Ja, wir arbeiten mit Behörden auf allen Ebenen (Bund, Land, Kommune) zusammen. Ziel ist eine bessere Unterstützung der Pferdehaltenden durch Forschung, Informationen, Beratung, Förderung von Schutzmaßnahmen sowie Entschädigungen.
Wichtig ist hierbei, dass wir den Behörden fachspezifische Informationen zu Pferden (Equiden) und modernen Haltungssystemen (Weidehaltung, Offenstall, Trails) näherbringen. Link
Die Bundesdelegiertenversammlung hat 2020 folgende Kernaussagen verabschiedet:
Zäune: Wolfsabweisende Zäune sind hütesicher und schützen unsere Equiden auch vor Angriffen durch freilaufende Hunde und Wölfe. Link
Unterstützung durch die Politik: Der für den Herdenschutz notwendige Zaunbau erfordert die Aufhebung von baurechtlichen Beschränkungen und bedarf einer finanziellen Förderung. Für den Fall von gerissenen oder verletzten Equiden ist eine angemessene Entschädigung in die entsprechenden Verordnungen und Gesetze aufzunehmen.
Unterstützung aus der Wissenschaft: Erfahrungen müssen zentral gebündelt und in die Wolfsmanagementpläne der Länder eingebracht werden.
Deshalb befürwortet die VFD die Einrichtung eines zentralen Kompetenzzentrums für Herdenschutz einschließlich Equidenschutz. Als Informations- und Beratungszentrum soll es allen rat- und hilfesuchenden Weidetierhaltern zur Seite stehen. Wolfsgutachter und -berater könnten dort aus- und weitergebildet werden. DBBW
Die VFD ist für eine notwendige Tötung von Wölfen, die gelernt haben, fachgerecht ausgeführte Herdenschutzmaßnahmen wiederholt zu überwinden, aber nicht für eine generelle Bejagung.
Weiterführende Informationen finden sich unter den angegebenen Links.
Siehe hierzu auch das Verbändepapier Herdenschutz aus dem Jahr 2019: Entnahme von Wölfen