Pferdesteuer nein danke
Sehr geehrter Herr Hix,
in Fortsetzung der Reihe mit Informationen zu den Schäden, die Sie, Frau Dahlmann und mit Ihnen die CDU in Bad Sooden-Allendorf durch Einführung bzw. mangelhafte Umsetzung der Pferdesteuer bereits verursacht haben, hier einige Informationen zu weiteren Schäden.Das Stadtgebiet der Stadt Bad Sooden-Allendorf ist zu mindestens 50% durch Gebietskulissen der Natura 2000-VO berührt. Das heißt, es gibt eine rechtliche Verpflichtung, diese Gebiete mit ihren Schutzgütern zu erhalten. Es existiert ein behördliches Verschlechterungsverbot!

Der Grünlandanteil in diesen ausgewiesenen Schutzgebieten der Natura 2000-VO (Flora-Fauna-Habitaten u. Vogelschutzgebiete) ist beträchtlich. Teilweise sind diese sogar Schutzgüter, wie die Lebensraumtypen (LRT) 6510 - Flachland-Mähwiesen, 6520 - Berg-Mähwiesen und 6212 - Kalk-Halbtrockenrasen. Und das sind nur die wichtigsten und flächenmäßig bedeutendsten Gebiete in Bad Sooden-Allendorf.Das Land Hessen steht gemäß Natura 2000-VO gegenüber der EU direkt in der Pflicht, diese Schutzgebiete in ihrer hohen Wertigkeit zu erhalten (siehe oben "Verschlechterungsverbot"). Projekte, die diese Schutzgebiete in Nordhessen gefährden können, unterliegen einem Genehmigungsvorbehalt des RP Kassel. Die Maßnahmenpläne zu den Flora-Fauna-Habitaten sind auch für die Kommunen verbindlich und auf kommunalen Flächen umzusetzen. Die "Behördenverbindlichkeit" bezieht die Verwaltungsebene ausdrücklich mit ein (Art. 6, Art. 12 und Anh. IV  der FFH-Richtlinie; Verschlechterungsverbot der Habitate, Errichtung eines strengen Schutzregimes für die Nahrungs- und Fortpflanzungsstätten der streng geschützten Arten und Zulassung von Projekten). Artikel 7 regelt zudem, dass die Regelungen auch für die Vogelschutzgebiete gelten. Ausnahmen hiervon sind nur im Rahmen der menschlichen Gesundheit und der öffentlichen Sicherheit zulässig. Beides ist hier nicht der Fall. Nachteilige Veränderungen müssen durch geeignete Maßnahmen verhindert werden.Die nationalen Rechtsvorschriften verpflichten die zuständigen Behörden ausdrücklich, nicht nur Abwehrmaßnahmen gegen menschliche Eingriffe und Störungen zu ergreifen. Vielmehr müssen auch Maßnahmen getroffen werden, um natürliche Entwicklungen zu unterbinden, die den Erhaltungszustand von Arten und Lebensräumen (Habitate) in besonderen Schutzgebieten verschlechtern können.Durch die äußerst fragwürdige Umsetzung der Pferdesteuer riskieren Sie, Frau Dahlmann und auch die CDU inzwischen wissentlich und vorsätzlich genau diese Verschlechterung der Schutzgebiete. Bereits vor der Einführung der Pferdesteuer war absehbar, dass sich die Zahl der Pferde in Bad Sooden-Allendorf verringern wird. Nach ihren eigenen Zahlen sind wir inzwischen bei einer Verringerung des Pferdebestandes  von ca. 60% angelangt. Da Pferde integraler Bestandteil der Grünlandpflege sind,  drohen dem Kreis dadurch - und damit unter dem Strich auch der Bevölkerung und den Betrieben in Bad Sooden-Allendorf - millionenschwere Strafzahlungen an die EU, welche die Höhe der Schulden von Bad Sooden-Allendorf deutlich übersteigen können. Diese wissentliche und vorsätzliche Inkaufnahme von Strafzahlungen zu Lasten des Kreises und damit letztlich zu Lasten des Steuerzahlers erfüllte im Fall des Treppenabrisses auf dem Kasseler Königsplatz durch die Kasseler Stadtverwaltung - genauer den OB, den BGM und den Stadtbaurat - Ende der 1990er Jahre den Tatbestand der Untreue (Mögliche Strafzahlung zu Lasten der Stadt Kassel), weswegen seinerzeit der OB, der BGM und der Stadtbaurat der  Stadt Kassel auf u.a. meine Strafanzeige hin wegen Untreue verurteilt wurden. Die Situationen gleichen sich inzwischen deutlich. Es liegt daher nahe, dass auch hier der Tatbestand der Untreue  erfüllt ist, so dass ich in der kommenden Woche Strafanzeige wegen Untreue bei der Staatsanwaltschaft Kassel stellen werde, um diese Frage zu klären. Unabhängig von dieser Frage  haben Sie als Bürgermeister und Frau Dahlmann als Leiterin des Fachbereiches 2 durch die Pferdesteuer bereits Schäden in den ortsansässigen Betrieben und im Umweltschutz verursacht, die über die Zeit seit Einführung der Pferdesteuer aufaddiert inzwischen deutlich im 7-stelligen EUR-Bereich liegen. Ich fordere Sie daher nochmals auf, im Interesse der ortsansässigen Betriebe und der Bevölkerung vom Amt des Bürgermeister zurückzutreten und Frau Dahlmann von der Fachbereichsleitung zu entbinden.

Mit freundlichen Grüßen
Burkhard Kramer 

Und hier dazu auch noch ein paar Zahlen:

1.    Pferdebestand von 199 Tieren (2012) auf heute ca. 90 Tiere geschrumpft

2.    2014 ein Reitverein aufgelöst (Schaden für die Jugendarbeit)

3.    mindestens 2 Betriebe haben wegen der Pferdesteuer geschlossen (Betriebe die vom Pferd abhängig sind, werden in BSA besteuert!)

4.    wirtschaftlichen Schaden von ca. 620.000 € pro Jahr

5.    mindestens 5 Ausbildungs- und Arbeitsplätzen vernichtet

6.    Schaden für die Grünlandpflege und damit den Naturschutz im Werra-Meißner-Kreis (weitere Kosten für das Land Hessen!)

Auf den letzten Punkt möchte ich (Sonja Schütz) einen besonderen Augenmerk richten. Gerade war ich auf einer Tagung in Berlin „bäuerlicher Naturschutz“:

Vom Grünland hängen große Teile der biologischen Vielfalt ab und es erbringt darüber hinaus wichtige ökologische Leistungen im Naturhaushalt, etwa für den Wasser-, Boden und Klimaschutz. Blühende Wiesen und Weiden haben eine hohe emotionale und ästhetische Bedeutung und sind, für die Wertschöpfung etwa in verschiedenen Tourismusregionen von Bedeutung. Der fortschreitende Verlust insbesondere des wertvollen artenreichen Grünlandes ist daher ein deutliches Alarmzeichen hinsichtlich der Zielerreichung nationaler wie europäischer Biodiversitätsziele. Aber genau für die artenreichen Wiesen wird es immer schwieriger noch Nutzer zu finden. Die Landespflegeverbände haben große Probleme Tiere für ihre Flächen zu finden. Das Heu von Naturschutzflächen ist eigentlich nur für Pferde interessant. Weniger Pferde bedeutet also weniger artenreiche Wiesen und weniger Bauern die davon leben können!

Die Pferdesteuer vernichtet unser aller Vermögen (ideeles und materielles)!

pdfPferdehaltung_im_Umweltschutz-BSA.pdf630.25 kB

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