Sie sind beides nicht meine Lieblingstiere/-insekten! Ohne sie hätten wir Pferdeleute eine schönere Sommerzeit. Mir konnte noch keiner erklären, wozu Bremsen nützlich sind....
Und doch leben wir mit ihnen und richten uns darauf ein. Pferdeschutzdecken und -masken und allerlei Sprühzeug werden gekauft und ausprobiert. Und dummerweise bei den Mittelchen wirkt es beim Einen, jedoch nicht beim Anderen. Auch natürliche Produkte wie Knoblauch und anderes sollen Wunder wirken...
Entkommen kann man den Bremsen nicht! Selbst bei einem Schrittausritt bei sommerlichen Temperaturen mit nur leichtem Schwitzfaktor kommen sie spätestens nach 15min und umschwirren einen. Ein Galopp würde nichts nützen, denn die kleinen Biester sind rund 70km/h schnell und lachen über den Versuch.
Wenn die ersten Kornfelder gemäht werden und man, nachdem man gefragt hat, darüber reiten darf, und dann noch ein feiner Wind weht, dann ist alles erträglicher und "die Ritterrüstung" des Pferdes kann wieder abgelegt werden. Ansonsten freuen wir uns auf die letzte Augustwoche, dann endet die Zeit, die immer um das zweite Juniwochenende beginnt und dann abrupt wieder beendet wird.
Und dann gibt es immer noch Gegenden, in denen Bremsen so gut wie nicht vorkommen. Da lob ich mir das Netzwerk in der VFD und rufe mal befreundete Rittführer an und lass mich informieren...
Und dann die Zecken, deren Auftreten war durch den milden Winter besonders forciert worden. Die ersten hatten wir im März an den Pferdebeinen. Daher ist das Absuchen an den Beinen bis hoch zum Bauch die erste Pflicht beim Putzen. Leider breitet sich die Borreliose mit den Zeckenstichen immer weiter auch zum Norden hin aus.
Wir müssen aber unterscheiden zwischen Zeckenaufkommen und Verbreitung der Borreliose. Das zu unterscheiden kann man auf folgendem Link ganz gut: https://interaktiv.morgenpost.de/zecken-atlas-deutschland/
Sie zeigt den gebietsmäßigen Unterschied in der Ausbreitung und insbesondere die Ausbreitung von FSME, auch dazu näheres hier...
Was also tun?
- gründliches Absuchen bei der Pferdepflege, auch Nüstern und Kehlenbereich sind bevorzugte Stellen!
- Ausprobieren, was an Maskerade oder Mittelchen hilft (Ich habe meines gefunden, mit dem ich einigermaßen "bremsenfrei" über die Zeit komme)
- Und auch die Nachsorge und das Absuchen nach dem Reiten durch Unterholz, langen Gräsern etc
Und was tun Kutschenfahrer? Wir fahren jetzt vermehrt in den Straßen der Ortschaften statt in der Feldmark. So trainieren wir auch mal wieder die Verkehrssicherheit... und sind bremsenfrei..
Und zu guter Letzt bleibt ja noch das Wattenmeer, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte...
Kommt gut und gesund durch diese Zeiten!