Im Lahn-Dill-Kreis sowie in den Landkreisen Kassel, Marburg und Vogelsberg hat es jüngst mehrere positive Fälle der infektiösen Anämie, auch ansteckende Blutarmut genannt, gegeben. Alle erkrankten Pferde stammen aus Rumänien und wurden über einen Handelsstall im Landkreis Fulda vertrieben. Die erkrankten Tiere wurden auf Anordnung der zuständigen Landesdirektion inzwischen eingeschläfert. Um die betroffenen Betriebe wird ein Sperrbezirk mit einem Radius von einem Kilometer gelegt. Innerhalb dieses Sperrbezirks werden alle Pferde getestet. Außerhalb der Sperrbezirke gelten keine Beschränkungen für Transporte und Veranstaltungen.
Eine Darstellung des aktuellen Geschehens in mehreren hessischen Landkreisen gibt es unter anderem auf der Homepage der Zeitschrift Pegasus- freizeit im Sattel.
Krankheit: Die unheilbare infektiöse Anämie zeigt sich durch Fieberschübe, die nach unterschiedlich langem Verlauf tödlich enden. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch blutsaugende Insekten. Bis zu drei Monate können zwschen Ansteckung und ersten Krankheitszeichen vergehen, Nicht alle infizierten Tiere erkranken. Betroffene Tiere müssen eingeschläfert werden, da eine Therapie oder eine Impfung nicht möglich sind. Die Krankheit ist meldepflichtig.
Vorsorge: Fast alle Fälle der Krankheit wurden in den vergangenen Jahren durch aus Osteuropa eingeführte und bereits dort infizierte Tiere ausgelöst und in Ställen verbreitet. Da unter anderem dabei gefälschte Gesundheitszeugnisse beim Verkauf im Spiel waren, sollten Stallbetreiber an Quarantänemaßnahmen denken und Pferdebesitzer (bei neuen Pferden im Stall) bei unklaren Fieberschüben auch durch den zuständigen Tierarzt den Test auf infektiöse Anämie veranlassen.