Truckenbrodt, Nicole/Fiegler, Jutta: Wie schon Susanne Schwaiger und Imke Spilker motivieren die Autorinnen in ihrem Buch, zu einem anderen Herangehen an das Pferd, und zu einem Umgang, der nicht auf Dominanz und Strafe, sondern Verständigung setzt und trotzdem zu gewachsener oder neu entdeckter Autorität führt.
Geritten wird auf den 140 Seiten nicht. Das Autorenduo, eine Pädagogin und eine Reitlehrerin, bietet dem Leser Wissen über das Lernen und das Gespür für Selbstempfindungen an, geht auf Ängste ein, Machtansprüche und Führungsqualitäten.
Alle diese Themenkreise enthalten die Erfahrungen vieler Kurse, bei denen Nichtreiter und Reiter an das Pferd herangeführt worden sind. Für all jene, die erwachsene Menschen näher zum Pferd bringen möchten, ist das Buch eine wertvolle Handreichung, aus der man Anregungen für die eigene Arbeit bis hin zu völlig neuen Ansätzen filtern kann.
Ansatz der Autorinnen sind zum einen die zunehmende Unkenntnis der Menschen im Umgang mit Pferden, zum anderen das Bestreben, Pferde als Katalysatoren für die Arbeit am eigenen Ich einzusetzen. Keinesfalls geeignet ist das Buch aus meiner Sicht für Selbstversuche von Neueinsteigern oder Experimente von Reitlehrern, die nicht über ausreichende Antennen für das menschliche Innenleben verfügen.