Ziel beim Freizeitreiten und der H.Dv.12 ist die naturorientierte und pferdegerechte Ausbildung
von Christoph Ackermann
Das Feld der Freizeitreiter ist recht groß und sehr viele Sparten der Reiterei treffen wir dort wieder. Ein großer Ausschnitt davon sind Wanderreiter, die in der Gemeinschaft dem herrlichen Traum von Natur und Abenteuer frönen. Der Blick auf die Reiterei ist leider in der Öffentlichkeit zwischenzeitlich nicht mehr ungetrübt. Selbst die Tierschutzvereine melden sich massiv zu Wort. Verantwortlich sind die unschönen Praktiken, die wir durch die in der Öffentlichkeit vorgetragenen Reitmethoden allzu oft zu sehen bekommen. Das gilt insbesondere für den Turniersport aber auch unglücklicher Weise immer mehr für den Freizeitbereich. Die Gründe hierfür sind recht vielfältig, wie zum Beispiel: autodidaktisches Reiten lernen, Nachamen der Reitweisen von falschen Vorbildern oder schlicht weg Unwissenheit.
Um uns positiv davon abzugrenzen können wir hier die klassischer Reitlehre gut nutzen. Richtig zu Reiten ist bekannter maßen eines der schweren Hobbies. Alle die ihren Freizeitpartner Pferd so reiten möchten das er gesund, leistungsfähig und langlebig erhalten bleibt braucht ein gewisses Verständnis für die Zusammenhänge in der Ausbildung von Pferd und Reiter. Darüber hinaus macht das Reiten erst richtig Freude, wenn wir es schaffen eine beiderseitige Harmonie, im Gleichgewicht herzustellen, bei dem das Pferd gelernt hat dem Reiterwillen freudig zu folgen.
Und so stellt sich nun die Frage, welche Literatur ist passgenau, so kurz, knapp und richtig gefasst, dass sie sich für dieses breite Spektrum der Reiterei eignet?
Und genau hier kommt die HD v 12 von 1937 ins Spiel. Diesem System der deutschen Reitlehre liegt die stufenweise, gymnastische Durchbildung und Gewöhnung an den Gehorsam des Tieres zu Grunde. Denn hier finden wir die Grundlagen der notwendigen Gebrauchsfähigkeit des Pferdes eben auch für Freizeitreiter. Die HD v. 12 ist ein genereller, sehr gut strukturierter Leitfaden um die individuelle Fähigkeiten Pferd und Reiter in Balance zu bringen. Dabei geht es nicht um das heutzutage so oft propagierte Entkräften des Pferdes um es dann ermüdet zum Gehorsam zu zwingen, sondern um pferdeadäquates Reiten in allen ihren Facetten und Möglichkeiten, sogar bis zum Maximum der Leistungserbringung aber nicht darüber hinaus.
Fürs Wanderreiten interessieren uns die ersten beiden Phasen und die letzte bescnders und darauf legen wir unseren Fokus. Um eine gesurıde Muskufatur aufzubauen. brauchen wir ein losgelassenes Pferd mit klaren Gängen.
digital weiterlesen in unseres Verbandsmagazin "Pferd & Freizeit" der Ausgabe im Juni 2024 auf Seite 19: https://vfdnet.de/pferd-freizeit/2024-02/#p=20
"Das gemeinsame Ziel, nämlich dem Pferd zu dienen im artgerechten Umgang und der naturorientierten Reiterei, hat uns immer verbunden - Sie (Ursula Bruns) auf dem Gebiet der Freizeitreiterei und ich auf dem der Schulreiterei im alten Sinne. Möge diese Verbindung auch in Zukunft bleiben." E. v. Neindorff (September 1992)