Seit fast zwei Jahren sind unsere zwei Esel jetzt bei uns. Die Bedingung war, dass wir Kinder bei der Pflege und Versorgung behilflich sein müssen. Als dann bei Katrin Laske ein Eselkundeseminar angeboten wurde, war ich natürlich ganz begeistert, dass ich als die Älteste mit meiner Mutter daran teilnehmen durfte. Dafür bekam ich sogar einen Tag schulfrei, denn am Freitagmorgen, punkt neun Uhr, ging es los.
Wir waren elf Teilnehmer und zuerst durfte sich jeder vorstellen und erklären warum Interesse an den Eseln bestand. Tatsächlich hatte jeder einen anderen Grund am Seminar teil zunehmen.
Heike Wulke zeigte uns zu Beginn einen sehr interessanten Film über die Abstammung und Herkunft der Esel, damit wir besser verstehen können, wie unsere Esel zu behandeln sind und auf was bei der Haltung und Fütterung zu achten ist. Bis zum Mittag wurde dann auf das Wesen des Esels und die sich daraus ergebenden Grundlagen der Eselhaltung eingegangen, die Sinne des Esels, die Anatomie, die Rassen, … . Bis halb sieben waren wir alle ziemlich geschafft.
Am Samstagmorgen durften meine Mutter und ich unsere zwei Esel mitbringen. Dafür hatten wir extra schon Wochen vorher begonnen das Verladen zu üben. War auch ganz einfach: Esel aus dem Stall holen, in den Hänger stellen, Klappe zu und los ging´s. Waren ja nur vier Kilometer.
Die zwei anderen Anschauungsobjekte waren auch schon eingetroffen und dann begann der praktische Teil. Die Eselpflege, die Hufe, die Beinstellung und vieles mehr. An unseren Eseln wurde der Packsattel erklärt und die Fahrgeschirre angelegt. Sie waren alle soooo lieb und geduldig.
Dann nahmen wir die vier Esel und alle zusammen marschierten wir auf Katrins Übungsplatz. Heike erklärte uns ganz toll das Führen und den praktischen Umgang mit den klugen Tieren. Jeder der Teilnehmer durfte mal sein Glück probieren.
Am Nachmittag ging es dann wieder theoretisch weiter. Der Hufmechanismus war dabei ein wirklich ausführliches Thema und jeder von uns hat verstanden, wie viel Aufmerksamkeit die Hufe unserer Tiere brauchen, damit es ihnen gut geht. Dann nochmal raus und das Verladen versuchen. Heike erklärte uns wie mit Hilfe von Longen, die nicht so willigen Tiere mit sanftem Gegenhalten von hinten, langsam in den Hänger befördert werden können.
Am Sonntagvormittag wurden noch die Krankheiten und Giftpflanzen durchgenommen. Nach dem Mittagessen war dann die Prüfung angesetzt. Erst der theoretische Teil und anschließend wurde mit Katrins Mulis die praktische Prüfung durchgeführt. Alles ging gut und alle hatten bestanden.
Mir hat das Seminar richtig viel Spaß gemacht. Ich habe viel gelernt und unsere Esel werden darüber sehr glücklich sein. Danke an Heike, die so lieb und geduldig mit uns war und an Katrin, die uns bestens mit Essen, Tee und Kuchen versorgt hat.