Am 9. November wurde ich zur ersten Vorsitzenden des LV HH/SH gewählt. Als freiberufliche Biologin (siehe www.BDBiol.de) beschäftige ich mich mit Weidesystemen, genauer mit dem Stressverhalten und der Fraßabwehr z.B. von Gräsern. Seit Jahren engagiere ich mich im AK Umwelt der VFD, in dem ich stellvertretende Leiterin bin. Viele kennen unser Heft „Pferd & Heu“. Auf meiner homepage www.biologie-der-pferde.de gibt es ausführliche Infos zu meiner Tätigkeit.
Wohin möchte ich den LV HH/SH führen?
Egal welcher Reitweise unsere Mitglieder angehören, wenn sie ihre Anlagen verlassen und mit Ihren Pferden durch Wald und Feld wollen stoßen sie auf Probleme. Reitverbote, ungeeignete Wegbeläge und rücksichtslose Verkehrsteilnehmer vertreiben die Pferde von Straßen und Wegen. Politik und Verwaltung erfinden Abgaben und Vorschriften. Hier liegen die Aufgaben der VFD.
In enger Zusammenarbeit mit den anderen reitsportbezogenen Verbänden will und muss die VFD die Interessen der Reiter und Fahrer aufgreifen und sie gegenüber Politik und Verwaltung vertreten. Das wir darüber hinaus Aus- und Fortbildungen anbieten, die in den klassischen Reitvereinen nicht oder nur begrenzt zu finden sind, hängt eng mit der grundsätzlichen Programmatik der VFD zusammen.
Viele dieser Punkte haben regionalen oder landesspezifischen Bezug wie unterschiedliche Waldgesetze, Bestimmungen zur Kennzeichnung von Pferden, Bestrebungen, eine Pferdesteuer einzuführen. In dieser Regionalität liegen die Aufgaben des LV begründet. Kein BZV ist stark genug, gegen ein restriktives Waldgesetzt vorzugehen. Will eine Kommune die Pferdesteuer einführen, braucht der ortsansässige Reitverein Unterstützung. Wird ein Reitwegenetz geplant, darf das nicht an den Grenzen eines Ortsverbandes enden. Hier liegt es am LV, zu koordinieren, zu diskutieren, Kontakte herzustellen und den Mitgliedern vor Ort und im Land zu helfen.
Der LV bietet den Bezirksverbänden (BZV) einen Rahmen, innerhalb dessen sie sich selber ausrichten können: Die Interessen der Freizeitreiter u. -fahrer sollen vertreten werden, wobei die naturschonende Ausübung der Partnerschaft mit (Reit- und Fahr-) Pferd und Reitbegleithund bzw. Handpferd in der freien Natur und im Wald einen besonders hohen Stellenwert hat. Die VFD ist dem Tierschutz, dem Naturschutz und der Umwelt verpflichtet.
Der LV leitet Informationen und Sachverhalte bezüglich der Mitgliederzahlen und der Kernaufgaben der VFD an den Bundesverband (BV) weiter und stimmt sein Vorgehen mit dem BV ab, beispielsweise Probleme mit Pferdesteuern, Waldgesetzen, großflächig geplanten Pferde-untauglichen Ausbaumaßnahmen von Wirtschaftswegen (Mähdrescher-gerechte Ernte- „Autobahnen“?) und ähnlichem.
Der LV ist somit auch ein Vermittler zwischen dem VFD BV und den VFD BZV.
Schleswig-Holstein gehört zu den starken Landesverbänden in der VFD. Trotzdem dürfen wir uns nicht auf unseren Mitgliederzahlen ausruhen. Wir müssen den Reitern und Fahrern im Land verstärkt vermitteln, dass ihre Interessenvertretung durch den Reitverein spätestens an der Ortsgrenze endet, dass ihre Wünsche und Vorstellungen jenseits des Turnierplatzes nur begrenzt durch ihre Sportverbände wahrgenommen werden und dass sie mit ihren Fragen bezüglich Haltung und Umgang mit dem Partner Pferd ohne uns alleine gelassen sind. Wir müssen kommunizieren, dass Reiten nicht nur im Viereck oder in der Halle stattfinden kann. Wir müssen auch klar machen, dass man beim Reiten und Fahren in der Natur Regeln unterliegt, die komplexer sind als man gemeinhin annimmt und dass man dazu Wissen und Übung braucht. Und wir müssen vermitteln, dass man Kindern und Jugendlichen ein Stück Freude am Umgang mit dem Partner Pferd nimmt, wenn man ihnen vormacht, ein Pferd sei ein Sportgerät. Hier liegen unsere Aufgaben, hier sind unsere Visionen, hier ist die Zukunft der VFD.
Aktuelle Infos aus dem LV
Die Internetseite des LV-SH/HH wird über den Bundesverband neu gestaltet. Wir hoffen, dass sie
zum April funktioniert und uns ab dann wieder zur Verfügung steht.
Wir haben mit einer Rechtsanwaltskanzlei über das neue Waldgesetz diskutiert. Hier sind wir
in der Sondierungsphase, ob und wie unsere Interessen vertreten werden können.
Die Uelzener Versicherung bietet den VFD-Verbänden eine professionelle Mitgliederverwaltung und Kontoführung an. Die Landesverbände, die grundsätzlich ein Interesse haben und bei der Ausgestaltung mitmachen wollen, sollen sich bis Ende Januar bei der Uelzener melden und im Frühjahr bei einem Workshop mitmachen. Die Uelzener könnte ihr Angebot auf der nächsten Mitgliederversammlung vorstellen.
Es hat ein Treffen mit dem PSH hat stattgefunden. Dabei wurde fest gestellt, dass der VFD LV HH/SH ein Kooperationspartner des PSH ist, nicht jedoch ein angeschlossener Verein oder ein Mitglied des
PSH.
Dr. Renate Vanselow, 1. Vors. VFD LV HH/SH