Albert Schwan: Bonn, 29. August und 1. September 2010
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW lud zum Waldfest nach Bonn ein.
Zunächst trafen sich Förster, Jäger, Radfahrer, Reiter und Wanderer sowie viele Spaziergänger am 29. August beim Jägerhäuschen im Kottenforst. Dort hatten die Forstbehörde und die eingeladenen Verbände ihre Stände aufgebaut, informierten, diskutierten und feierten mit ihren Besuchern. Das Ziel der vom General-Anzeiger Bonn moderierten Veranstaltung war, über den Wald und seine Nutzer zu informieren und darüber zu debattieren, wie man als Gäste im Wald respektvoll miteinander umgeht. Für Sport, Spiel, Essen - samt Wildspezialitäten - und Trinken aber auch für alles Lehrreiche und Wissenswerte zu Flora und Fauna unserer Wälder, hatten die Förster des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft gesorgt.
Den Stand der Vereinigung der Freizeitreiter und –fahrer in Deutschland e.V. hatte unser Kreisverband Bonn-Wachtberg aufgebaut. Eine schön und gut ausgerüstete VFD Wanderreitgruppe durfte ihre Pferde präsentieren und einem interessierten Publikum die Planung und Durchführung von Wanderritten und Ausrüstung erklären. Eine Attraktion war auch die Vorführung von zwei belgischen Kaltblüter, die als Rückepferde im Kottenforst eingesetzt werden.
In den verschiedenen Debatten gab es von Besuchern und Förstern auch kritische Töne zum Reiten. Es ging dabei aber immer um einzelne Vorfälle oder Konflikte. Generell aber wird die Reiterei von den Förstern - und nicht nur von denen, die selber reiten - für unproblematisch und keineswegs als für den Wald belastend angesehen. Hauptkritikpunkt der Förster ist die große Anzahl frei laufender Hunde; an die Reiter wurde daher appelliert, ihre Begleithunde anzuleinen.
Die Thematik des gemeinsamen Miteinanders wurde dann am 1.September in einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Haus der Natur in Bonn vertieft. Die Moderation hatte wiederum ein Redakteur des General-Anzeiger Bonn. Auf Einladung des Forstamtes nahmen Vertreter u.a. der Radfahrer ( ADFC ) und Wanderer ( Eifelverein ), die Biologische Station Bonn sowie der Vorsitzende des Umweltauschusses der Bundesstadt Bonn teil. Als Vertreter der Reiterei war die Vereinigung der Freizeitreiter und –fahrer in Deutschland e.V. eingeladen, für die ich als deren 2. Vorsitzender teilgenommen habe.
Im Vorgriff auf das Internationale Jahr der Wälder 2011 wurde über bestimmte, immer wiederkehrende Konflikte zwischen den Waldnutzern und über die Auswirkungen der verschiedenen Sportarten diskutiert. Es wurde deutlich, dass alle Gruppen das Interesse an der Erhaltung der Natur und seiner Diversität teilen.
Trotz unterschiedlicher Meinungen über das Verhalten bestimmter Gruppen gab es breiten Konsens darüber, dass sich Erfolge im Naturschutz dauerhaft nur über bessere Information und Umweltbildung, nicht aber über immer mehr Ge- und Verbote, erzielen lassen.
Fazit: Die Veranstaltungen gaben uns die Gelegenheit, die VFD u.a. als Mitglied im Kuratorium Sport und Umwelt vorzustellen und ihre pferdefreundlichen und umweltschützerischen Ambitionen deutlich zu machen. Informativ und erfreulich waren die vielen Kontakte, Gespräche und Diskussionen mit den Vertretern der Forstbehörden, der Politik, Presse und den anderen Verbänden, womit auch deutlich wurde, dass der Zielsetzung und Ausrichtung der VFD Interesse, Respekt und Zustimmung entgegengebracht werden.