von Dipl.-Tierheilpraktikerin Martina Wallow
Insekten können uns und unseren Pferden die Sommersaison gründlich verderben. Je nach Wetterlage und Region ist ein entspannter Aufenthalt im Freien für Mensch und Tier oft nicht möglich. Die summenden, stechenden und beißenden Plagegeister zwingen unsere Pferde zum Kopf- und Schweifschlagen, treten und sogar zum Wegrennen. Pferde mit Sommerekzem sind häufig extrem gestresst, ohne geeigneten Schutz vor Insekten scheuern sie sich sogar blutig. Panische Pferde können Zäune durchbrechen oder so lange laufen, bis sie bei großer Hitze einen Kreislaufkollaps erleiden.

Viele Insekten sind weit mehr als nur lästig, sie können bei unseren Pferden sogar zu ernsthaften Problemen führen. An den Pferdeaugen entstehen schnell Bindehautentzündungen wenn hunderte von Fliegen ihren Dreck und Bakterien hinterlassen haben. Bei Attacken von Insektenschwärmen und einer großen Anzahl von Stichen kann es sogar zu einem anaphylaktischen Schock durch Überreaktion kommen.

Auf der Suche nach geeigneten Lösungen die Insekten von unseren Pferden fernzuhalten bieten sich zahlreiche Möglichkeiten an. Hat man Einfluss auf die Weide-Auswahl, sollte man während der Hauptinsektenzeit Weiden am Waldrand und in der Nähe von stehenden Gewässern meiden. Weideunterstände mit einfachen bunten Flatterbändern haben sich als Rückzugsort bestens bewährt. Auch Vorhänge oder Fahnen, die einfach in Bäume gehängt werden, werden von den meisten Pferden nach kurzer Eingewöhnung gern angenommen, sie stellen sich darunter und lassen sich so die Fliegen verjagen.
Der Löwenanteil der Insektenabwehr geht sicherlich auf das Konto der Repellents – Sprays, Lotionen und Gele, die mittels Duftstoffen die Insekten abhalten sollen. Naturnahe Produkte bedienen sich ätherischer Öle, bei denen Zitronella, Zedernhol, Ylang-Ylang und Eukalyptus eine tragende Rolle spielen.
Achtsam sollte man bei der Verwendung von Lösungen sein, die Kontaktgifte enthalten, sie können bei häufiger und längerer Anwendung zu Leberschäden führen.
Zum Schutz der Augen haben sich sog. Fliegenmasken mit und ohne Ohren- und Nasenschutz bewährt. Hier sollte man darauf achten, dass die Maske eine gute Passform hat und keine Scheuerstellen entstehen. Durch schwarze Netzmasken kann das Pferd besser sehen als durch weiße.
Auch Fliegendecken, Ekzemerdecken, Ausreitdecken aus Netzstoff und High-Tech-Stoffen und Halsteile haben sich in der praktischen Anwendung bei vielen Pferden bewährt. Hier sollten helle Farben gewählt werden, da dunkle Farben die Insekten mehr anziehen.
Studien haben ergeben, dass das Zufüttern von B-Vitaminen den Stoffwechsel des Pferdes derart verändert, dass es für Insekten nicht mehr so verlockend riecht. Da B-Vitamine wasserlöslich sind und im Falle einer Überdosierung ausgeschieden werden, geht man davon aus, dass eine saisonale Zufütterung keine negativen Nebenwirkungen mit sich bringt. Anders sieht das beim Knoblauch aus. Kanadische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass größere Mengen Knoblauch die Zusammensetzung des Blutes beeinflussen und zu einer Anämie führen können.
Bei der Insektenabwehr gilt: Probieren Sie aus, was für Ihr Pferd der effektivste und praktikabelste Insektenschutz ist.
In diesem Sinne genießen Sie den Sommer und grüßen Sie Ihr Pferd von mir,
Martina Wallow.

Weitere Infos zu Martina Wallow und ihrer Praxis für Alternative Tierheilkunde gibt es unter http://www.martinawallow.de/

 

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