Expertentipp für Mai von Ralf Kirschner von der Deutschen Huforthopädischen Gesellschaft Inzwischen ist den meisten Pferdebesitzern bekannt, dass während der beginnenden Weidesaison ein gehäuftes Auftreten der Hufreheerkrankung zu verzeichnen ist. Die Ursachen, welche diese äußerst schmerzhafte Erkrankung beim Pferd auslösen, sind vielfältig.
Beispielsweise können Überfütterung, Vergiftung, Streß, Schmerz sowie Vorerkrankungen wie das Cushing- oder das Equine Metabolische Syndrom eine Hufrehe verursachen. Eine Hufrehe führt letztendlich zu einer Funktionsstörung im Hufbeinträger, der das Hufbein der Gliedmaße mit der Hornkapsel verbindet.
Im akuten Stadium muss eine fachgerechte Hufversorgung deshalb darauf abzielen, die zusätzliche mechanische Zerstörung dieser Struktur zu verhindern, um den Schaden für die Gliedmaßen zu begrenzen. Dies muss mit einer angepassten Therapie durch den Tierarzt oder Tierheilpraktiker einher gehen, um die Hufrehe erfolgreich behandeln zu können.
Die beste Rehetherapie ist jedoch die Prophylaxe. Regelmäßige und fachgerecht durchgeführte Hufbearbeitung ist die Voraussetzung für einen physiologisch geformten Huf. Nur so kann die Last des Pferdes optimal auf die Hornkapsel verteilt werden, wodurch einer Überbeanspruchung des Hufbeinträgers vorgebeugt ist. Die Erhaltung einer gesunden Hufform bildet somit eine wesentliche und notwendige Vorsorgemaßnahme.
Aktuell führt die Deutsche Huforthopädische Gesellschaft (DHG) e.V. in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Niedergelassener Tierheilpraktiker (FNT) e.V. sowie der Biebertaler Blutegelzucht GmbH eine bundesweite Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit einer Blutegeltherapie bei der akuten Hufrehe durch.
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