Dieser Tage sind sie wieder ins Haus geflattert: Die Kataloge diverser Reitsportversandhäuser mit den aktuellen Angeboten zur Saison. Und wie jedes Mal, wenn ich solch einen Katalog in Händen halte, ärgere ich mich über die Angebote von Packtaschen. Nicht, dass die Packtaschen schlecht sind – nein, das nicht! Obwohl man da sicher auch trefflich drüber diskutieren könnte…..
Nein, was mich immer wieder ärgert, sind die Abbildungen! Da werden die angebotenen Packtaschen mit Steg so platziert, dass sie zwischen Sattel und Satteldecke, die meist auch noch eine sehr dünne ist, zu liegen kommen.
Wieviele Reiter gibt es, die ohne nachzudenken den Abbildungen in solchen Katalogen nacheifern und ihrem Pferd dadurch fieses „AUA!“ bescheren?
Wo bitteschön trägt denn das Pferd bei dieser „Anbringung“ der Satteltaschen die komplette Last der Packtaschen??? DIREKT auf der Wirbelsäule!
Nun ja, mag manch einer denken, die paar Kilo machen doch bestimmt nicht viel aus. Pferde sind starke Tiere!
Aber dieser punktuelle Druck über Stunden oder Tage, dazu permanente, leicht scheuernde Bewegung des Steges – kann sich jeder gut vorstellen, das daraus mal ganz locker eine Druckstelle werden kann? Hat unser treues Pferdchen das verdient?
Also, liebe Reiter, die Ihr gedenkt, einen längeren Ritt mit etwas mehr Gepäck zu unternehmen: Tut das Eurem lieben Reittier nicht an!!
Packtaschen sind
immer so zu befestigen, dass sie nicht direkt auf dem Rücken aufliegen. Bleibt also nur die Befestigung an den Trachten des Sattels, damit das Gewicht der Packtaschen vom Sattel getragen wird. Daraus folgt: Sättel, die weder Trachten noch irgendwelche Ringe zur Gepäckbefestigung haben, sind zum Wanderreiten ungeeignet!
Aber selbst bei Sätteln, die zwar keine Trachten haben, aber immerhin Ringe, kann man sich behelfen: Hier wurde der Steg der Packtaschen über den hinteren Teil der Sitzfläche gelegt und so befestigt, dass er nicht verrutschen kann.
Die beigefügten Bilder verdeutlichen dies – übrigens sind die Fotos allesamt gestellt!