16.01.2014

Die Gemeinde Meinhard in Nordhessen will zukünftig einen „Vereins-Euro“ erheben. Der Landessportbund ist empört und warnt vor den Folgen.

Mut, Ausdauer, koordinative Fertigkeiten: das lernen schon die Kleinsten mit viel Spaß im Sportverein. Foto: picture-alliance

„Es kann und darf nicht sein, dass Städte und Gemeinden den kommunalen Schutzschirm als Ausrede benutzen, um durch die Hintertür Sportvereine mit neuen Gebühren zu belasten!“ Mit dieser deutlichen Aussage hat der Präsident des Landessportbundes Hessen Rolf Müller, als Beispiel den Beschluss der Gemeinde Meinhard, Vereine mit einer Abgabe von einem Euro pro Mitglied zu belasten, kommentiert. „Sonntags und auf Vereinsfeierlichkeiten wird das Ehrenamt gelobt, werktags aber zur Kasse gebeten“, kritisiert der Sportbundchef.

Die Kommune in der Nähe von Bad Sooden-Allendorf hat ihre Vereine vor wenigen Tagen schriftlich aufgefordert, mit einem „Vereinseuro“ zur Haushaltskonsolidierung beizutragen. „Wenn man überlegt, welcher Verwaltungsaufwand betrieben werden muss, um Abgaben wie Pferdesteuer oder Vereinseuro einzuziehen, stellt sich schnell die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Gebühren“, kritisiert Müller die "abstrusen Sparbemühungen". Den Mitgliedern der Kommunalparlamente, die solche Abgaben beschließen, empfahl der Landessportbundpräsident, „intensiv über die vielen freiwilligen Leistungen der Vereine zum Wohl unserer Gesellschaft nachzudenken“. Müller wörtlich: „Wenn unsere Sportvereine das, was sie für die Allgemeinheit tun, in Rechnung stellen würden, wären die kommunalen Haushalte schnell am Ende!“

Den Sportvereinen gab Rolf Müller den Tipp, die Gemeindevertreter umfassend über ihre Angebote für die Bürger zu informieren. „Und nötigenfalls“, so der Sportbundpräsident abschließend, „muss darüber nachgedacht werden, ob all diese Leistungen so aufrecht erhalten werden können!“

(Quelle: LSB Hessen)1

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