Die Forderungen der Landratsämter sind oft sehr unterschiedlich. So muss man verschiedene Lösungen anbieten, die es gestatten, dass der Pferdemist biologisch auf einer Unterflursicherung umgesetzt wird. Es sollte eine Lösung gefunden werden, damit man keine Dunglege gebaut werden muss, die nur teuer ist, die Behörden zufrieden stellt, aber den Mist nicht reduziert und keinen Humus schafft! Bei einer Wurmmiete oder einem Komposthaufen wird der anfallende Pferdemist kontinuierlich biologisch umgesetzt. (Volumenreduzierung bis zu 80% des urspr. Vol.) Es entsteht ein wertvoller organischer Roh-Dünger.

Alternativen falls eine ökologische Miststätte nicht genehmigt wird.

  • Güllelagune aus Blech und Folie
  • Attraktive Hochbeete mit einer Bepflanzung
  • Container oder wasserdichte Anhänger mit Abdeckung
  • Boxpalette oder Bigbox
  • Dunglege: Festmist aus eingestreuten Ställen wird aufgenommen und die austretende Jauche sowie das Oberflächenwasser aufgefangen und abgeleitet.

Bei einer festen Dunglege bzw. Mistplatte mit „Güllegefäß“ handelt es sich per definitionem um ein Bauwerk, demnach genehmigungspflichtig. Daher hat man es dann mit der Bauaufsicht bei der Stadt- oder Kreisverwaltung beziehungsweise dem Landratsamt zu tun. Ohne Privilegierung wird der Bau einer Mistplatte nicht genehmigungsfähig sein.

Schutz der Biodiversität in und auf Böden

Bei Biodiversität denken wir meistens nur an Säugetiere, Vögel, Schmetterlinge und Blumen. Die von der Bundesregierung 2007 verabschiedete „Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt“ berücksichtigt die Bodenbiologie bisher unzureichend. Die biologische Vielfalt hat sich von Anfang an ober- und unterirdisch in enger Verzahnung entwickelt. Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen reinigen Wasser und Luft und sorgen für fruchtbare Böden. Intakte Selbstreinigungskräfte der Böden und Gewässer sind wichtig für die Gewinnung von Trinkwasser. Die natürliche Bodenfruchtbarkeit sorgt für gesunde Nahrungsmittel. Dies alles funktioniert nicht mechanisch, sondern läuft in einem komplexen Wirkungsgefüge ab. Ökosysteme verfügen über eine hohe Aufnahmekapazität und Regenerationsfähigkeit – aber sie sind nicht beliebig belastbar.

Video zum Thema Link

Pferdemist ist ein wertvoller Rohstoff!

Allerdings muss er richtig kompostiert werden, damit er zur Bodenverbesserung dient. Die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) fordern Festmist und Weidehaltung besser zu stellen! Festmist und Kompost sind noch immer nicht wesentlich besser gestellt im Vergleich zu schnell wirkenden Nährstoffträgern, die ein höheres Auswaschungsrisiko mit sich bringen. Da Festmist und Kompost jedoch eine große Bedeutung für den Bodenschutz und Humusaufbau haben, fordern VFD und BUND eine verstärkte Förderung der Festmist- und Kompostwirtschaft auch im Rahmen der Düngeregelungen.

Düngeverordnung 2017: Unter 25% Restfeuchte kann Mist zur Zwischenlagerung für ein halbes Jahr direkt aufs Feld, sonst muss er 4-6 Wochen vorgerottet werden. Für mindestens zwei Monate braucht man eine genehmigungspflichtige Dunglege. Betriebe die nicht über ausreichend Fläche verfügen und 100kgN/ha übersteigen müssen Abgabenachweise erbringen. Bilanzierungpflicht besteht für jeden Pferdehalter. Link

In der Ausgabe (17/2) Pferd&Freizeit wurde das Thema Mist umfangreich beleuchtet. Link

Ein Animationsfilm über den ökologischen Kreislauf von organischem Dünger dem Bodenleben und die Probleme von Nitrat, Überdüngung, Humusabbau und Wasserspeicherung. Link

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