Wolf Rudolpho Duba pixelio.deDas stärkste Gefühl des Menschen ist seit alters her die Angst.
Die größte Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.
Bild: Duba/Pixelio.de
Dieser simple Umstand dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass der langsam nach Deutschland zurückkehrende Wolf so oft zum Gegenstand von Sensationsmeldungen, Polemik und Hetze gemacht werden kann.
Begeben wir uns also zunächst einmal auf bekanntes Gebiet. Es gibt in Deutschland etwa 5 Mio. Hunde. Wenn auch nur zwei von 1.000 Hunden problematisch sind in ihrem Verhalten gegenüber Weidetieren und Wild, haben wir ein Potential von 10.000 Hunden, die – zumindest theoretisch - auch für unsere Pferde eine Bedrohung darstellen könnten. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, wir haben selbst zwei Hunde, die wir über alles lieben, die gut erzogen sind und niemandem etwas tun. So wie die allermeisten Hunde. Aber es gibt halt auch andere, die nach ihrer Anzahl die derzeit rund 330 Wölfe in Deutschland sehr weit übertreffen.
So gut wie niemand erregt sich über problematische Hunde, denn sehr viele fanatische Wolfsgegner sind selbst Hundehalter.
Warum also erzeugt der zurückkehrende Wolf so viel Rummel?
Ein berühmter Russe - ein gewisser Herr Lenin - stellte bei solchen Kontroversen immer gerne die Frage „Wem nutzt es?“
Nach meiner Beobachtung sind es vor allem drei Gruppen von Menschen, die ein Interesse daran haben, den Wolf als blutrünstige, gefährliche Bestie und als „graue Gefahr“ darzustellen, obwohl er das nach einhelliger Meinung von wolfserfahrenen Forschern und Wildbiologen eindeutig nicht ist.
Wolf wandersmann pixelio.de 
- Konservative Jäger
In einer Bevölkerung, der Tierliebe und Tierschutz von Jahr zu Jahr mehr bedeuten, haben es Menschen schwer, die auf Tiere schießen. Jüngere, moderne Jäger tragen dem Rechnung, indem sie Naturschutz und Gesetze sehr ernst nehmen, jegliches Leiden der bejagten Tiere zu vermeiden trachten sowie Konflikten mit anderen Naturliebhabern und -Nutzern soweit wie möglich aus dem Weg gehen. Eine kleine Gruppe erzkonservativer und auch einflussreicher Jäger sucht aber das Heil in der Offensive. Und wenn der Wolf als blutrünstige Bestie dargestellt wird, kann man sich - sollte er wieder ins Jagdrecht aufgenommen werden - wunderbar als „Schützer der wehrlosen Waldbesucher“ aufspielen. Endlich hätte der Jäger wie in „Rotkäppchen“ dem Durchschnittsbürger über Rehrücken hinaus wieder etwas zu bieten. Aber nur dann…..                
Bild: Wandersmann/Pixelio.de
 - Presse und Medien
Nichts steigert die Auflage, die Einschaltquoten und die Zugriffszahlen mehr als Angst und Panik. Es ist also naheliegend, dass auch die Medien vom Wolf als blutrünstiger Bestie massiv profitieren.
Die grauen Gesellen sind ja nun auch nicht leicht zu sichten, rühren Urängste an, die noch von den Gebrüdern Grimm stammen, und schließlich weiß man ja nie………
Der Wolf wird durch Medienrummel quasi zu Aids, Rinderwahnsinn, Geflügelpest und Ebola auf vier Pfoten, nur noch ein wenig blutiger… und man könnte ihn viel einfacher ausrotten als solche Pandemien, wäre da nicht der Naturschutz der EU. Aber auf Brüssel zu schimpfen, kommt immer gut an.
 - Alle nicht- oder halb-professionellen Kassandra-Rufer, die gerne alles schon vorher wussten
In den Zeiten von Google und Wikipedia kann man langweilige Bürostunden - wenn man mal wieder nur Bereitschaft hat - ganz toll zur Internet-Recherche nutzen. Und es fällt nicht schwer, auch für den allergrößten Blödsinn irgendwelche Zitate zu finden, man muss sie nur geschickt aus dem Zusammenhang reißen. Rechthaberei kann eine Sucht werden. Manche Zeitgenossen tummeln sich diesbezüglich in allem möglichen Ecken des Internets, in Foren und sozialen Netzwerken frei nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehr’“.
 
Für all das kann der Wolfs nichts, an all dem ist er nicht schuld. Und eigentlich geht es auch gar nicht um ihn…….
 
Allen, die immer noch glauben, man brauche den Schutz der Jäger, um nicht vom Wolf gefressen zu werden, sei folgendes gesagt:
Wolf paukereks pixelio.deKein vernünftiger Mensch wird ernsthaft das Lebensrecht des Wolfes über das Sicherheitsbedürfnis von Menschen und Haustieren stellen. Da wo man schon lange oder immer schon mit ihm umgeht, wird in wenigen unvermeidlichen Fällen auch schon mal ein Wolf erschossen, so traurig das dann ist. Aber dies geschieht dann sehr kontrolliert und streng reglementiert von Schützen unter wildbiologischer und behördlicher Aufsicht. Gut so…..
 Bild: Paukereks/Pixelio.de

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