Erstmals nahmen Pferdehalter der VFD am Geotag der Artenvielfalt teil. Mit 19 Einzelprojekten hat sich die VFD am GEO-Tag der Artenvielfalt beteiligt.
In den verschiedensten Gegenden Deutschlands untersuchten Biologen des VFD-Arbeitskreises Umwelt Pferdeweiden und entdeckten dabei mehr als 200 verschiedene Pflanzenarten, darunter auch in unserer Landschaft heute sehr seltene und geschützte Orchideenarten wie die Bocksriemenzunge oder die Hummelragwurz.
Auch weniger spektakulär anmutende Gräserarten wie Ruchgras, Kammgras oder Zittergras, die heute auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu den Exoten zählen, da sie als nicht anbauwürdig und ertragsarm gelten, waren verbreitet anzutreffen.
Gerade diese auf Wirtschaftsweiden heute verdrängten Arten profitieren von der extensiv ausgerichteten Nutzungsweise, die sich viele Pferdehalter leisten können, sofern sie über ausreichend Grünland verfügen und ihr Weidemanagement anpassen. Dass sie damit ökologisch wertvolle Flächen schaffen oder erhalten, ist vielen der Hobbypferdehalter und auch Naturschützern oft gar nicht bewusst.
Mit 146 Pflanzenarten stand bei der Kartierung eine zwei Hektar große Pferdeweide im Hunsrück an der Spitze. Ein erstaunliches Resümee für Dagmar Kucher, die diese Fläche seit Jahren – teilweise auch über Winter - vier Pferden als Nahrungsgrundlage und als Auslauf zur Verfügung stellt.
„Seit 25 Jahren wird diese Weide ausschließlich von Pferdehaltern genutzt, dabei wurden keinerlei Pflegemaßnahmen wie Mulchen, Entfernen der Pferdeäpfel oder Nachmähen vorgenommen“, weiß die erfahrene Pferdefrau, die sich einen Namen durch Erfindung der Trotters in der Szene erworben hat.
Eine von Dr. Renate Vanselow betreute Aktion in Schleswig-Holstein hat das Interesse einer Redakteurin der Zeitschrift GEO geweckt, die darüber in der Septemberausgabe berichtet hat. Auch in Hessen und Baden-Württemberg waren VFD-Mitglieder fleissig mit dem Bestimmungsbuch unterwegs und lieferten Beweise dafür, dass Pferdehaltung und Naturschutz hervorragend zu kombinieren sind.
Oft beobachteten Spaziergänger verwundert die Bestandsaufnahmen und lobten das Engagement der Pferdehalter, Sympathien wurden geweckt. VFD-Mitglieder, die bei den Weidebegehungen oder begleitenden Vorträgen teilnahmen, meldeten Interesse an, im nächsten Jahr ihre eigene Weide für den GEO-Tag der Artenvielfalt zur Verfügung zu stellen.
„Es fehlt an Fachleuten, die heute in der Lage sind, Pflanzen- und Tierarten korrekt zu bestimmen“, erklärte Tom Müller, der das Projekt der Zeitschrift GEO betreut. Er lobte die VFD-Aktion und bot für zukünftige Projekte weitere Unterstützung an.
Ihre Weide war bei der VFD-Aktion 2008 nicht dabei? VFD-Mitglieder, die artenreiche Pferdeweiden haben, können sich auch in 2009 am Tag der Artenvielfalt beteiligen. Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, nehmen Sie einfach mit dem VFD-Arbeitskreis Umwelt Kontakt auf, wir erklären Ihnen, wie es geht.
Information: Silke Dehe
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