Gifte in Gräsern durch Endophyten
Endophyten und ihre hoch wirksamen Gifte in Gräsern lassen immer mehr Pferdehalter aufhorchen. Harmlose Vergiftungserscheinungen beim Pferd können dicke Beine und dünner Kot sein.
Die Symptome sind so unterschiedlich, dass oft auch vom Tierarzt kein Zusammenhang erkannt wird. Da die individuelle Genetik entscheidet, wie gut das einzelne Tier mit dem jeweiligen Gift klar kommt, gibt es Tiere, die noch völlig gesund sind, während andere Herdenmitglieder schon massive Probleme haben.
Je nach Gift und Empfindlichkeit des Tieres kann es zu Hufrehe oder Unfruchtbarkeit, zu Nervenstörungen oder Ödemen kommen. Giftgehalt und Giftzusammensetzung schwanken stark mit der Witterung, der Nutzung, der Nährstoffversorgung sowie mit Streßsituationen für die infizierten Gräser.
Mehrjährige Übernutzung speziell bei Dürre stellt eine starke Selektion auf giftige Gräser dar. Permanent abgenagte "Grünflächen", die bestenfalls als "grüner Auslauf" zu bezeichnen sind, lassen endophytenfreien Gräsern kaum eine Chance. Schwere Vergiftungen können tödlich für das Pferd sein.
Die beste Vorbeugung ist eine extensive Dauergrünland-Nutzung, bei der nicht aus Versehen auf die widerstandsfähigsten Exemplare selektiert wird, und in das kein fremdes Saatgut eingebracht wird.