Diese in Großbritannnien bei Freizeitreitern sehr beliebte Veranstaltungsform möchten wir in der VFD bekannter machen. Denn das Gute daran, ein FunRide benötig nur wenig Organisationaufwand und noch weniger Helfer! Bei einem FunRide stellt der Veranstalter eine Parkfläche für die Pferdehänger zur Verfügung, markiert eine Strecke durch Feld und Flur, stattet die Teilnehmer mit einer Streckenbeschreibung aus - und freut sich, wenn möglichst viele Reiter kommen, um eine schöne Gegend reitend kennen zu lernen.

Es handelt sich bei einem FunRide NICHT um einen geführten Ritt!

Jeder Teilnehmer / jede Teilnehmergruppe reist nach eigenem Gusto an und reitet die markierte Strecke im eigenen Tempo ab. Es gibt für Start- und Ankunftszeiten lediglich ein Zeitfenster, damit der Veranstalter irgendwann auch mal Feierabend machen kann. Es gibt keine Blumenpötte zu gewinnen, es geht nicht darum, irgendwelche Zeiten oder Punkte zu erreichen - es geht einzig und allein um den "Fun" und um das Erlebnis, mit seinem Pferd einmal eine andere Gegend zu erreiten.

Teilnehmen können alle geländesicheren Reiter, die stressfrei für einige Stunden in einer anderen Gegend reiten möchten, nicht in einer geführten Gruppe reiten mögen oder keine Zeit oder Lust haben, sich mit vorheriger Streckenplanung zu beschäftigen!

Die Arbeit für den Veranstalter hält sich in Grenzen. Es muss ein geeigneter Start- und Zielpunkt gefunden werden, an dem genügend Platz für die Gespanne ist. Das kann irgendwo mitten in der Pampa sein, solange der Ort vernünftig erreichbar ist. Besser ist aber eine gewisse Infrastruktur, z.B. sanitäre Anlagen, Wasser und Möglichkeit, Paddocks aufzubauen.

Die Streckenführung sollte einfach und übersichtlich sein. Je schöner das Gelände, desto mehr Teilnehmer werden angelockt. Die Streckenlänge sollte der Jahreszeit angemessen sein: im Frühjahr können aufgrund der noch mangelnden Kondition vieler Pferde nur kürzere Ritte angeboten werden, zum Herbst hin auch längere. Toll ist es auch, wenn die Strecke so bemessen ist, dass die Teilnehmer abkürzen oder die Strecke verlängern können.

Die Strecke muss markiert werden. Hier haben sich die üblichen Methoden bewährt: Sägespäne, buntes Flatterband oder Kreidespray. Bei Markierungen, die sich nicht von allein auflösen, ist es wichtig, die Markierung nach der Veranstaltung wieder zu entfernen!

Ganz wichtig im Vorfeld ist es aber auf jeden Fall, die Veranstaltung bei der Gemeinde anzumelden. Ggf. handelt es sich um eine meldepflichtige Sportveranstaltung, und mit einer entsprechenden Genehmigung ist man auf der sicheren Seite, wenn aufgrund der vielen Reiter Nachfragen kommen. Auch die örtlichen Jäger, Grundstückseigentümer, Privatwaldbesitzer sollten informiert oder gegebenenfalls involviert werden. Aber meist ist das kein großes Ding, denn wer bei sich in der Region einen FunRide veranstalten will, kennt nicht nur die Gegend wie seine Westentasche, sondern auch die "wichtigen" Leute.

Ein besonderer Service bei einem FunRide ist eine ausführliche Streckenbeschreibung. Damit ist nicht das einfache Aushändigen einer Karte gemeint, sondern tatsächlich eine Beschreibung: "Wenn Ihr nach dem langen Sandweg an der großen Eiche an kommt, müsst Ihr links abbiegen". Diese Beschreibung ist sehr hilfreich für Teilnehmer, die des Kartenlesens nicht so mächtig sind. Dabei muss aber darauf geachtet werden, das die Beschreibung eindeutig und unverwechselbar ist. Als Beispiel füge ich einmal die Streckenbeschreibung für den diesjährigen FunRide des BZV Harburg/Nordheide bei.

Hilfreich bei der Erstellung einer Streckenkarte ist auch das Routenportal der VFD. Bei der Ausschreibung kann dann schon darauf hingewiesen werden, dass die Strecke vorab hier veröffentlicht wird. Viele Teilnehmer haben heutzutage schon GPS-Geräte, diese können sich dann die Strecke vorher herunterladen. Und selbst, wer kein GPS Gerät hat, profitiert von der Vorab-Veröffentlichung, denn man kann sich die Strecke auch als pdf-Datei ausdrucken. Sehr praktisch!

Nach der erfolgten Ausschreibung und dem Markieren der Strecke (möglichst zeitnah zum Veranstaltungstag) bleibt dem Veranstalter am Tag selbst dann nur noch das Empfangen der Teilnehmer und deren Einweisung.
Es ist sinnvoll vor dem Ritt bei den Teilnehmern  einen kurzen Ausrüstungscheck durchzuführen. Dieser Check dient der Sicherheit der Teilnehmer und der Absicherung für den Veranstalter und kann ganz hervorragend dazu genutzt werden, um auf falsch verschnallte oder unpassende Ausrüstungsteile hinzuweisen. Oft genug ist es keine böse Absicht, dass Reiter z.B. Gebisse falsch verschnallen, sondern schlicht Unwissenheit.

Man sollte sich den jeweiligen Zeitpunkt des Abrittes der einzelnen Gruppen notieren (Einzelreiter aus Sicherheitsgründen nicht starten lassen!)  und darauf achten, dass sie innerhalb der vorgegeben Zeit auch wieder eintrudeln.
In abgelegenen Gebieten können Gruppen auch schon einmal verloren gehen. Bei unserem FunRide haben wir zum Schluss noch eine "VFD-Polizei" auf den Weg geschickt – also Lumpensammler, die als Letzte auf die Strecke gehen und verwirrten Teilnehmern mit Rat und Richtungszeigen zur Seite stehen. Aber wenn die Strecke gut markiert ist, bleibt kaum mal jemand im Wald!

Attraktiv ist es für viele Teilnehmer, wenn im Anschluss an den Ritt noch ein gewisses "Programm" geboten wird. Das muss nichts Großartiges sein, aber ein freundlicher Empfang vom Veranstalterteam (Welle!!) und das Erkundigen nach den Erlebnissen unterwegs endet dann meist in angeregten Gruppengesprächen, bei dem plötzlich die Thermoskanne herumgereicht und die Tüte Gummibärchen gemeinschaftlich verspeist wird.....

Am Ende der Veranstaltung müssten dann alle Teilnehmer ein zufriedenes Grinsen im Gesicht haben und die Pferde sollten einen entspannten Eindruck machen. Meist kommt schnell der Ruf nach Wiederholung dieser Veranstaltung auf, und eh man es sich versieht, hat man eine neue Tradition: Den alljährlichen FunRide!

Und? Auf den Geschmack gekommen? Dann plant doch für das nächste Jahr auch bei euch mal so ein FunRide ein.

Unten findet ihr als Anregung die Unterlagen aus dem BZV Harburg-Nordheide in der Anlage und unter dem LINK den Bericht unseres FunRides.

Christine Garbers

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