Emershofen In Emershofen sitzt der Schock tief: Eine Pinto-Stute wurde von einem Pferdeschänder lebensgefährlich verletzt. Er brachte dem Tier an den Vorderläufen schwere Wunden bei. Es musste in die Pferdeklinik nach Gessertshausen bei Augsburg gebracht werden. Trotz der Operation ringt das Tier nach wie vor mit dem Tod. Und gestern Nachmittag, während des Dorffestes im Emershofen, hat der Täter noch einmal zugeschlagen und eine weitere Pinto-Stute verletzt.
Der erste Fall auf der „Pferderanch Ritter“ hat sich nach Angaben der Polizei in der Nacht auf vergangenen Freitag abgespielt. Dort standen insgesamt acht Tiere. Wie zu erfahren war, machte sich der bislang unbekannte Täter an das zahmste Pferd heran: die etwa vierjährige Pinto-Stute „Little Foot“. Das gefleckte, gutmütige Tier, das einem Indianerpferd ähnelt, erlitt schwerste Verletzungen. Der Täter muss mit äußerster Brutalität vorgegangen sein. Er durchtrennte dem Pferd mit einem Draht oder einem Messer die rechte Vorderfessel bis zum Gelenkknorpel, der ebenfalls Schaden nahm. Außerdem fügte er dem Tier eine zehn Zentimeter lange und genauso tiefe Schnittwunde zu. Das linke Vorderbein wurde in der Beuge verletzt.
Die Tat macht die Pferdefreundin Biggi Zimmermann fassungslos. Sie pflegt zusammen mit ihrer Familie die Tiere auf der Ranch. Sie hat „Little Foot“ großgezogen und schwebt jetzt zwischen Hoffen und Bangen: denn ihr Pferd ist noch lange nicht über den Berg. Eben war sie gestern von einem Besuch in der Tierklinik zurück, kam die nächste Hiobsbotschaft. Ihr Sohn Chris wollte an der Koppel nach dem Rechten sehen und da fiel ihm auf, dass „Cinderella“, eine ebenfalls vier Jahre alte Pinto-Stute, an der Scheide verletzt wurde. Der Tierarzt musste gerufen werden und das Pferd versorgen. Die Tat geschah am helllichten Tag offenbar im Trubel des Dorffestes. Die Zimmermanns lassen die Pferde deshalb nicht mehr aus den Augen. Bei der Polizei, die ebenfalls öfters präsent sein wird, wurde eine Anzeige gegen unbekannt erstattet.
Erst kürzlich hat ein Pferdeschänder in Münsterhausen, in Hirschfelden und südwestlich von Krumbach mehrere Stuten erheblich verletzt. Weil im Raum Bad Grönenbach ähnliche Vorkommnisse zu verzeichnen waren, wurde gemutmaßt, dass der Unbekannte nun den Landkreis gewechselt habe. Das hat sich offensichtlich als richtig herausgestellt.
Die Polizeiinspektion Weißenhorn bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer (07309) 425282 zu melden.
Mit freundlicher Genehmigung der Neu-Ulmer Zeitung