Unsere Tour führte uns (Anette, Marion, Ute und Trossfahrerin Silvia) von Eberdingen über Malmsheim, Neubulach, Kälberbronn, Griesbach und Durbach nach Offenburg. Das waren 6 Reittage und ca. 170 km, die es teilweise in sich hatten.
Da die Wettervorhersage am Sonntag den 20.07.2014 für den Nachmittag Gewitter und Unwetter angekündigt hatte, sind wir schon am Vormittag um kurz nach 9:00 Uhr aufgebrochen. Die erste Etappe von Eberdingen nach Malmsheim ist sozusagen unsere Hausstrecke. Hier hatten wir den direktesten Weg über die Burg in Weissach, das Bonlander Tal, das Schützenhaus in Rutesheim nach Perouse genommen. Dort haben wir unsere Trossfahrerin Silvia getroffen – allerdings nicht ihn ihrer Funktion als Tross, sondern sie kam uns zu Pferd entgegen und ist ein Stück mit uns geritten.
Nach 4 Stunden und 23 km kamen wir trocken und gut im Gaststalle der Schöckenreiter in Malmsheim an. Da wir an diesem Tag noch „Heimschläfer“ waren, gingen wir noch gemeinsam Essen. Da kam dann auch der Regen, der uns aber nicht mehr störte.
Am Montag, nachdem die Fahrzeuge getauscht und das Trossfahrzeug samt Jetbag beladen war, haben wir Silvia abgeholt und ihr das Trossfahrzeug zu treuen Händen übergeben. Im Stall haben wir die Rösser gerichtet und uns um 10 Uhr auf den Weg gemacht. Dieser führte nach Weil der Stadt, dort durch die Altstadt und dann über die Höhe nach Althengstett und vorbei an Stammheim ins Nagoldtal. Am Hof Waldeck haben wir die B 463 und die Nagold überquert. Dann begann der Aufstieg über den Schlossberg. Der Weg war von unten her super. Schön breit und neu gerichtet. Nur die letzten ca. 300 m waren dann nur noch ein schmaler Trampelpfad, der steil bergan ging und mit Felsen und Wurzeln sehr schwer zu erklimmen war. Als wir oben ankamen, haben alle getropft – die Pferde als auch die Reiter, die dieses Stück gelaufen sind. Wir mussten diesen Weg nehmen, da der breite Fahrweg wegen Baumfällarbeiten gesperrt war. Der restliche Weg nach Neubulach ging dann gemütlich an der Höhenlinie entlang. Wir waren 6 Stunden und 40 Minuten unterwegs und haben 30,64 km zurückgelegt. Die Unterbringung in Neubulach war wie immer gut. Die Pferde gut und trocken in den Boxen und wir jeder in einem Einzelzimmer.
Am Dienstag sind wir um 10 Uhr bei leichtem Regen gestartet. Da es in der Nacht so heftig geregnet hatte, haben wir die Strecke am Anfang an manchen Stellen etwas geändert, da wir diese kannten und wussten, dass mit dem ganzen Regen die Strecke nicht wirklich schön zu reiten ist. Da unsere Trossfahrerin Silvia nochmal zurück nach Weil der Stadt musste, konnte sie uns nicht, wie vereinbart, rechtzeitig im Nagoldtal treffen. Wir haben dafür einen späteren Treffpunkt in Altensteig am Waldfriedhof ausgemacht. Dort gab es dafür dann einen Cappuccino und Kirschpralinen. Weiter führte uns unser Weg durchs Sinzbachtal. Da wir auch hier wieder auf einen Trampelpfad-Wanderweg stießen, sind wir ein Stück zurück und über einen kleinen Umweg den sicheren Schotterweg gegangen. In Kälberbonn angekommen, stellten wir fest, dass für uns 4 nur die Buchung von 3 Zimmern geklappt hatte. Zum Glück war ein Zimmer mit Doppelbett, so dass wir alle untergekommen sind. Die Pferde waren in den Boxen gut untergebracht. Wir waren für die 30,5 km insgesamt 7 Stunden unterwegs.
Da unsere Tour am Mittwoch nach Griesbach doch etwas länger war, haben wir uns schon etwas früher auf den Weg gemacht. Auf der Strecke nach Baiersbronn konnten wir anfangs etwas Zeit gutmachen. Der Aufstieg von Baiersbronn nach Kniebis hatte es dann dafür in sich. Hier mussten die Pferde und auch wir ganz schön schnaufen, bis wir es von 580 m auf 960 m hinaufgeschafft hatten. Vor Kniebis gab es dafür eine schöne Rast, bei der uns Silvia wieder mit Cappuccino und süßen Stückle versorgt hat. Durch Kniebis und über den Westweg ging es dann Richtung Griesbach. Leider stimmten hier die Wege in unseren Karten und des Navis nicht mit den Tatsachen überein und wir mussten uns den Weg nach Griesbach wieder mal suchen – auch wenn ausgerechnet der Wegweiser fehlte, der wichtig gewesen wäre.
Wir sind nach über 8 Stunden und ca. 38 km trotzdem sicher und gut in Griesbach angekommen. Für die Pferde ist sogar schon das Kraftfutter (Hafer/Äpfel/Karotten) gerichtet. Hier sind die Pferde auf der Koppel untergebracht. Unsere Pension Herbstwasen liegt außerhalb von Griesbach, ist aber sehr gemütlich und das Essen ist lecker.
Die Pferde haben die Nacht auf der Koppel gut überstanden. Das Wetter hatte auch mitgespielt. Wir sattelten die Pferde und machten uns auf den Weg nach Durbach. Zuerst ging es durch Griesbach und dann den Berg hinauf. Oben angekommen, stellten wir fest, dass die geplante Route wieder mal über einen Trampelpfad geht und wir dort mit den Pferden auf keinen Fall weiterkommen. Also wieder um planen und einen großen Umweg bis ins Tal nach Ibach in Kauf nehmen. Dort ging es den nächste Berg hinauf. Auch hier mussten wir wieder Umwege gehen, da uns wieder ein Trampelpfad einen Strich durch die Rechnung machte. Da wir mit Silvia einen Treffpunkt vereinbart hatten und es keinen Handy-Empfang gab, sind wir auf der geplanten Route geblieben. Silvia hat uns dort auch schon erwartet und uns dieses Mal mit einem Cappuccino aus dem Kühlregal überrascht. Natürlich gab es auch wieder was Süßes. Außerdem hatte uns Silvia unsere Regenmäntel mitgebracht, da im Radio Gewitter angesagt waren. Das Gewitter kam auch, blieb aber an den Bergen hängen und wir konnten unseren Weg trocken fortsetzten. Nach dem Abstieg vom Mooskopf ging es über den Renchtalsteig nach Durbach. Dort kamen wir nach 8 ½ Stunden und 36 km an.
Obwohl die Pferdepfleger nicht bescheid wussten, wurden unsere Rösser im Laufstall gut untergebracht und versorgt. Silvia hatte schon unsere Schlüssel von der Pension geholt und so gingen wir erst mal Essen. Danach sind wir zurück auf die Durbach-Ranch und haben dort dann mit den Besitzern noch bis in die Nacht zusammengesessen.
Am Freitag machten wir uns nach dem Frühstück gemütlich auf den Weg. Es ist ja nicht mehr weit! Michaela vom Hof hat uns noch ein Stück begleitet und uns den Weg durch den Weinberg gezeigt. Unsere Strecke sollte jetzt eigentlich entlang der Höhenlinie Richtung Ottenberg und dann nach Offenburg führen. Die Höhenlinie hatten wir auch, nur waren wir wiedermal auf gestrichelten Wanderwegen gelandet, die uns zwangen, Umwege und Kletterpartien in Kauf zu nehmen. An dieser Stelle ein ganz großer Dank an unseren Hufschmid Helmut für den Beschlag, der es unseren Rössern ermöglicht hat, über die Felsen, Wurzeln und Abhänge zu klettern, ohne zu rutschen. Und auch ein großes Lob an unsere Pferde. Sie haben alles mitgemacht und immer die Ruhe bewahrt.
Nachdem wir die Höhen des Schwarzwaldes endlich hinter uns gelassen hatten und auf dem Kinzig-Damm angekommen waren, waren alle froh. Nochmal ein kurzer Galopp und dann im Schritt nach Offenburg auf die Messe.
Der Empfang nach 4 Stunden Reitzeit und 16,84 km war super. Schon im Eingangsbereich wurden wir vom Sicherheitsdienst freundlich gegrüßt und dann die Ankunft im VFD-Wanderreiterlager. Endlich da! Die Pferde bekamen erst mal Wasser und die Reiter auch. Dann erfolgte der Ausrüstungscheck und wir konnten danach die Pferde in ihre Boxen bringen, die uns freundliche Helferlein schon hergerichtet hatten. Nach einer halben Stunde ging es noch zum Vet-Check – alles ok.
Der Empfang der Wanderreiter durch die VFD fand um 19 Uhr statt und alle wurden mit Sekt und Orangensaft herzlich begrüßt. Um 20:30 Uhr starteten wir dann noch zum Fackelritt durch Offenburg. Auch hier wieder ein Lob an unsere Rösser, die selbst bei dieser Masse Pferde und den Fackeln die Ruhe bewahrt haben.
Mit dem Wetter hatten wir immer Glück, auch wenn die Regenmäntel am zweiten und dritten Tag einige Male zum Einsatz kamen. Den großen Regen von Montagnacht auf Dienstagfrüh und das heftige Gewitter am Dienstagabend hatten die Rösser im sicheren Stall verbracht.
Mein Fazit zum Ritt:
Es war schön und erlebnisreich und ich bin froh, dass die Pferde und wir gut angekommen sind.
Aber für zukünftige Touren werde ich mir die über verschiedene Systeme gerouteten Strecken noch genauer anschauen und prüfen, so dass sich nicht wieder die „gestrichelten Wanderwege“ einschleichen. Evtl. mach es auch Sinn, schon im Vorfeld bei den verschiedenen Höfen nach Streckenempfehlungen zu fragen.
Einen Dank auch an die VFD als Veranstalter, die diesen Sternritt und die dazugehörenden Events auf der Messe super organisiert hat.
Bis zur nächsten Eurocheval 2016!