Während der Olympischen Spiele 2021 kam es beim Reitsport zu mehreren tierschutzrelevanten Zwischenfällen. Im Jahr 2022 erarbeitete eine Arbeitsgruppe der französischen Nationalversammlung unter der Leitung von Loïc Dombreval einen Bericht zur Verbesserung des Pferdewohls - die Skandale und Missstände von Tokio 2021 sollen und dürfen sich nicht wiederholen, so der Tenor der Verfasser.

"Mehr Pferdewohl bei Olympia:
Paris will es 2024 besser machen"

Der Bericht „Bien- être équin. Recommandations pour les Jeux Olympiques de Paris 2024” beinhaltet 46 Empfehlungen für eine tiergerechtere Unterbringungen und Fütterung (#1-3), Überwachungs- und Einhaltungsmaßnahmen vor und während der Wettkämpfe (#4-6), der Gebrauch von Hilfsmitteln (#7-18) und Tierarztkontrollen (#19-30). Es werden Empfehlungen für die spezifischen Wettkampfdisziplinen gegeben, wie etwas das Verbot von Hyperflexion (#31) und die Losverfahren für die Pferde beim Fünfkampf 24 Stunden vor dem Event durchzuführen, damit sich jedes Reiter-Pferd-Paar kennenlernen kann (#42).

Einige Empfehlungen aus dem vollständigen 72-seitige Bericht:
- Verbot von Sperriemen (kombinierte Reithalfter) ;
- beim Nasenriemen des Reithalfter soll ein Abstand von 1,5 cm zwischen dem Nasenriemen und dem Nasenbein eingehalten und mittels ISES-Messkeil kontrolliert werden, im Falle eines Verstoßes ist eine Strafe zu verhängen;
- Verbot von Schlaufzügeln (ähnlichen Zügeln) auf dem gesamten Olympiagelände auch auf dem Abreitplatz sowie bei der Siegerehrung (,Hyperflexion').

Eine deutsche Übersetzung der Empfehlungen findet sich hier
Die in englischer Sprache des australischen Portal ,Horsesandpeople' findet sich hier: Horse Welfare Recommendations for Paris 2024 (horsesandpeople.com.au)
Orginaldokument der französischen Arbeitsgruppe Link

Die AHWS - Alliance for Horse Welfare in Sport (Allianz für das Wohlergehen von Pferden im Sport) hat die Empfehlungen aufgegriffen, präzisiert und eine Kampagne sowie Petition gestartet, dass diese in das Regelwerk der FEI (Fédération Équestre Internationale) aufgenommen werden. Ziel der AHWS ist es, Sportpferde – insbesondere Dressurpferde - in Zukunft, besser vor missbräuchlichem Reiten zu schützen. 

Caroline Hegarty und Milly Shand, Chefredakteurin des Concordia International Equestrian Magazine, stellte in Paris (Tagung April 2024) die AHWS- Allianz für das Wohlergehen der Pferde im Sport und die 46 Empfehlungen der französischen Versammlung an das Internationale Olympische Komitee im Detail vor. Bericht und Livestreams der Tagung (26.-28.04.2024)

Aktuelle Beispiele aus dem Sport zeigen, dass nicht nur das Pferdewohl durch die vorherrschende Praxis gefährdet ist, sondern auch der als „Social License to Operate“ (SLO) bezeichnete ungeschriebene Gesellschaftsvertrag, der zwischen Öffentlichkeit und dem Pferdesport besteht und dessen Grundlage von Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Transparenz bilden.

Die VFD unterstützt daher die Kampagne und Petition, damit der Tierschutz und das Tierwohl von Pferden während internationaler Wettbewerbe nicht länger ignoriert werden. Unterschreibt und teilt die Petition, damit bei zukünftigen Wettbewerben das Wohlergehen der Pferde an erster Stelle steht.

Bitte unterzeichnen und teilen Sie die Petition der AHWS für die Anwendung der 46 Empfehlungen des Dombreval-Berichts zum Wohlergehen der Pferde bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.

Publications - Concordia (concordiaequestrians.org)

Petition · Enforce Welfare Rules for Horses Paris Olympics 2024 - United States · Change.org

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