Ausritt nach Selmsdorf und in die Palinger Heide
 
 
Nach geraumer Zeit als eher passives VFD-Mitglied wollte ich nun endlich einmal die Gelegenheit nutzen, einen der ausgeschriebenen Ritte mitzumachen, die stets so ansprechend im Vereinsheft ausgeschrieben sind. Da ich in einem Reiterverein in Schlutup zu Hause bin, kenne ich zwar das Gelände wie meine Westentasche, aber so konnte ich mit meinem Pony zu Fuß anreisen, hat ja auch etwas.
 
Nachdem sich die in diesem Sommer unvermeidlichen Regenwolken zum Glück bis vormittags wieder verzogen hatten, stand einem schönen, trockenen Ritt nichts im Wege. Am vereinbarten Treffpunkt im Gewerbegebiet Selmsdorf trudelten rasch mehrere Hänger ein, und in nullkommanix waren alle Pferde gesattelt und abmarschbereit, alles ruhig und unaufgeregt, die meisten TeilnehmerInnen sichtlich erfahren und entspannt. Zwei, drei Gesichter kannte ich von den Dienstagstreffen im „Enjoy-live“ (und aus dem sorgfältigen Studium des Vereinsheftes J). Schnell war man im Gespräch und Fachsimpeln, und Susanne lieh mir netterweise und ganz spontan noch rasch eine Sicherheitsweste. Tja, denn als bekennende, eher ängstliche Reiterin mit traumatischen Reitschulerfahrungen aus den 70iger Jahren (irgendein Drama passierte meistens während der Ausritte und überhaupt) sackte mir ehrlich gesagt doch ein bisschen das Herz in die Hose angesichts der Gruppenzusammensetzung: 9 Teilnehmerinnen mit mehreren Großpferden, alle drei Gangarten – die alte Angst vor allem vor dem Gruppengalopp flackerte wieder auf. Jahre- ach was jahrzehntelang bin ich überwiegend allein oder in sorgsam zusammengesetzten Kleinteams und am liebsten mit PonyreiterInnen geritten, um möglichst die Kontrolle zu behalten. Aber gut, drei Jahre vertrauensbildende Maßnahmen mit meiner nun 6jährigen Haflingerstute und der Wunsch, noch häufiger und spontaner mit anderen zu reiten, also los!
 
Nach kurzem Fotoshooting ging’s entlang der Trave auf einem verwunschenen, sprich arg zugewachsenen Pfad Richtung Selmsdorf. Ein kurzfristig vor einem tief hängenden Ast steigendes Pferd beruhigte sich rasch wieder, und nachdem wir einen offeneren Waldweg erreicht hatten, gab s den ersten auflockernden Trab. Bundesstraße bei Selmsdorf in Formation queren - kein Problem. Jens-Uwe als Rittführer lotste uns sorgfältig und sicher an einem Maisfeld entlang: Trab, nachdem zunächst alle jeweils die Pfützen passiert hatten und Verzicht auf Galopp, weil die Strecke zwar schön, aber der Sandboden durch die Regenfluten an vielen Stellen doch sehr modderig war. Nachdem wir an einem Feldweg noch ein offenbar ausgebüxtes Pony wieder auf die Weide gesperrt hatten, erreichten wir schließlich die Palinger Heide mit ihren schönen, mit Kiefern und Birken gesäumten Sandwegen. Und dann gab´s endlich das Signal für Galopp – und das war einfach klasse! Nix ist passiert, alle ReiterInnen konnten ihre Pferde regulieren, und meine Stute hatte mindestens so viel Spaß wie ich am schnellen Tempo, sichtlich motiviert durch ihre Vorderpferde. Wunderbar!
 
Nach kurzer Überquerung der B104 ging es auf einem schmalen Sandweg die alte Grenze entlang zurück zum Ausgangspunkt. Entspannte Pferde, ebensolche ReiterInnen, schöne Natur, ein nettes, unkompliziertes Miteinander und zum Abschluss ein leckeres Picknick am Straßenrand! Mein Pony und ich zuckelten gelöst und zufrieden in Richtung heimatliche Weide.
So, vielleicht habt Ihr jetzt genau wie ich Lust auf den nächsten gemeinsamen Ritt, zur Abwechslung auch mal in größerer, netter und gut geführter Gruppe und vielleicht zudem auf neuem, anregenden Terrain.
 
Bis zum nächsten Mal grüßt herzlichst Anja (47 Jahre, mit zunehmendem Spaß am gemeinsamen Galoppieren)
 
 
 

 

Werbung