Am 05.09.20 veranstaltete die VFD Hessen Nordwest einen Kurs in Erster Hilfe für Reiter. Der Schwerpunkt lag diesmal nicht auf der Hilfe für das Pferd sondern auf Erstversorgung, Rettung und Bergung verunfallter Reiter aus unwegsamem Gelände. Der Lehrgang wurde durch die Johanniter-Unfall-Hilfe Kassel, vertreten durch Alexandra Wachtel, betreut.
Frau Wachtel verstand es, den Teilnehmern die Angst vor Erster Hilfe zu nehmen. Eindringlich vermittelte sie den Teilnehmern, dass man hier grundsätzlich nichts falsch machen kann. Das Befolgen irgendwelcher medizinischer und gesetzlicher Vorschriften ist sekundär - das Helfen nach bestem Wissen und Gewissen ist das oberste Gebot! Nur „nichts tun“, das sei die einzig mögliche strafbare Handlung.
Am Vormittag standen die wichtigsten Regeln der Ersten Hilfe auf dem Lehrplan. Neben der stabilen Seitenlage, der Anwendung der silbern/goldenen Rettungsdecke und der Wiederbelebung an einer speziellen Beatmungspuppe, wurde auch das Anlegen eines Defibrillators bis zur Schockauslösung an der Puppe geübt.
Nachmittags ging es dann für alle in den Wald. Dies ist schließlich der Ort wo sich die meisten Freizeit- und Wanderreiter besonders wohl fühlen und gerne ausgedehnte Ritte unternehmen. Hier erfuhren die Reiter wie z. B. schwere Knochenbrüche mit einfachen Hilfsmitteln geschient werden können oder wie man aus Ästen und verfügbarer Kleidung eine notdürftige Trage bauen kann. Auch der, mit Hilfe eines Dreiecktuchs gebildete, „menschliche Tragestuhl“ war ein beeindruckendes, sehr effizientes Hilfsmittel, um einen Verunfallten aus schwerem Gelände zu bergen.
Breiten Raum nahmen auch die Empfehlungen zur Erste-Hilfe Ausrüstung des Wanderreiters ein. Ein Abgleich mit dem, was die Reiter sonst üblicherweise dabei haben, zeigte doch die ein oder andere Lücke auf, die sicher schnell geschlossen werden wird.
Am Ende des Tages gingen die Teilnehmer mit dem guten Gefühl nach Hause, im Notfall schneller, besser und sicherer reagieren zu können.