Für viele Pferde und Ponys hat die Leidenszeit begonnen. Die Tiere sind zunehmend unruhiger, scheuern sich. Auch die Reiter werden von den Bremsen bei der Pferdepflege und beim Reiten angegriffen. Stiche von Bremsen, Kriebelmücken und Gnitzen führen oft zu allergischen Reaktionen sowohl bei Mensch, wie auch bei den Tieren.

Die ältesten Gnitzen und Kriebelmücken wurden im Bernstein nachgewiesen und stammen aus der Kreidezeit – vor rund 145,5 Millionen Jahren bis etwa vor 65,5 Millionen Jahren! Die ältesten nachgewiesenen Bremsen sind etwas jünger, aus dem Eozän – etwa vor 55,8 Millionen bis etwa 33,9 Millionen Jahren.

Also auch unsere Vorfahren und die unserer Pferde haben sich schon mit den Biestern rumgeplagt!

Unter 10 Grad und bei starkem Wind haben wir meist Ruhe vor den fliegenden Monstern.

Verschiedene Mittel zum Auftragen werden gekauft und ausprobiert, intensiv riechende Abwehrmittel selbst gemischt, Futterzusätze verfüttert. Bei stark betroffenen Pferden hilft meist leider nur das Wegsperren während der Hauptflugzeit der Insekten, in der Dämmerung. Ideal ist natürlich ein fliegengeschützter Unterstand auf der Koppel. Oder sie werden eingedeckt. Vom Sommerekzem betroffene Tiere sogar in einen geschlossenen „Anzug“. Hübsch sehen sie dann wirklich nicht mehr aus, wenn sie völlig „vermummt“ herumlaufen müssen. Wie fühlen sich die Pferde darin? Aber leider oft die einzige praktikable Lösung.

Leider gibt es keine Patentlösung zur Abwehr von Fluginsekten.

Noch relativ neu auf dem Markt sind „Bremsenfallen“. Diese Konstruktion wird auf der Weide aufgestellt. Ein schwarzer Ball in der Mitte, darüber ein „Zelt“ mit einem Auffangbehälter. Der schwarze Ball erwärmt sich in der Sonne. Er soll so einen „Pferdepopo“ imitieren – warm und dunkel. Die Flugtiere sollen von ihm angelockt werden. Beim Aufsteigen werden sie vom darüberliegenden Zelt in die Mitte und zu dem Auffangbehälter geleitet. Dort wird eine Wasser / Spüli Lösung eingefüllt, die bewirkt, dass die Insekten sich daraus nicht wieder befreien können. Sie ertrinken.

Die Anschaffung einer solchen Konstruktion ist nicht gerade günstig – sie liegt um 200 – 250 Euro.

Nach Berichten zweier VFD-Mitglieder hält sich der Erfolg in Grenzen. Auf dem einen Foto seht ihr die Ausbeute von ca. 3-4 Tagen. Allerdings ist der Erfolg auch schwer einzuschätzen, denn der Flug der Insekten ist stark witterungsabhängig. Bei wenig Sonne, Wind und niedrigen Temperaturen sind weniger Insekten unterwegs. Und ca. 150 gefangene Tiere sind immerhin 150 Stechmonster weniger!

Sinnvoll ist es sicherlich, die Bremsenfalle rechtzeitig im Jahr aufzustellen, um die Weibchen bereits vor der Eiablage zu erwischen und somit die Population von vorn herein einzudämmen.

Es soll auch inzwischen Pferdehalter geben die sich solche Fallen selbst bauen. Surft doch bei Bedarf einfach mal im Internet.

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