Bei bestem Wetter machten sich am 30. März 4 Pferde und ihre Menschen sowie zahlreiche passive Teilnehmer auf den Weg nach Bühren, wo die VFD - Sektion Göttingen zu einem Hufkurs mit der Referentin Anja Jäckel von "Hufe auf Trab" geladen hatte.
Nach einem sehr informativen Theorieblock im örtlichen Gasthaus sollte die Praxis folgen. Doch zunächst mussten die Teilnehmer lernen, wie der Huf eigentlich "arbeitet", wie ein gesunder Huf aussehen sollte und wie kranke Hufe oder Fehlstellungen erkannt und - natürlich nur vom Spezialisten - behandelt werden können.
Besonders interessant war für die meisten Pferdehalter aber, welche Bedingungen der Huf des modernen Sport- oder Freizeitpferdes braucht, um gesund zu bleiben, was wir konkret dazu beitragen können und was wir uns dabei aus der Natur am Beispiel von Mustangs abgucken können.
Im Anschluss an den Vortrag gab uns Anja Jäckel noch einen Einblick in die Vielfalt der Welt der Hufschuhe und nannte uns auch Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle, sodass allen schnell klar wurde, dass es für jeden Huf den richtigen Schuh gibt, aber die Hufschuhanpassung nicht per Online-Versand funktionieren kann.
Die Mittagspause lud dann zum Klönen und Austausch bei Pizza und Saftschorle bei bestem Sonnenwetter ein. Wieder einmal war es sehr spannend, welche unterschiedlichen Menschen und Pferde auf diesem Kurs zusammengefunden hatten!
Dann wurde es ernst: Die Pferdebesitzer und passiven Teilnehmer sollten mithilfe einer Checkliste die Hufe und den Gang der Kurspferde beurteilen, um zu überlegen, wie die Hufe bearbeitet werden müssten. Auch wenn uns wohl allen noch der Kopf von den neuen Informationen schwirrte, konnten wir viele davon anwenden und wurden hier und da von der aufmerksamen Kursleiterin ergänzt oder korrigiert.
Auf eine Einführung in den Umgang mit Hufmesser und Raspel folgten nach einer strategischen Besprechung die ersten Versuche, den Huf zu bearbeiten. Dabei wurde klar, warum es hilfreich ist, wenn der Huf vor der Bearbeitung gewässert wird, dass die richtige Technik, aber auch Kraft und gutes Werkzeug für die Bearbeitung unerlässlich sind. Auch für die passiven Teilnehmer gab es viel zu sehen und zu lernen: Wie geht man am besten vor? Wie viel muss von der Sohle weg? Wie hält man eigentlich das Hufmesser richtig? Wie erkennt man, dass man alle Wände gleichmäßig bearbeitet hat? Und da, wo am Ende nicht alles gelungen war, legte Anja Jäckel auch noch selbst Hand an, sodass alle Hufe am Ende des Kurses gut da standen!
Zum Ende des Kurses überprüften wir unsere Arbeit, indem die Kurspferde erneut vorgeführt wurden. Dabei konnten wir schon nach kurzer Zeit erkennen, dass alle vier Pferde besser abfußten, der Rücken mehr zum Schwingen kam und Wendungen vom Pferd viel lockerer absolviert wurden.
Abschließend war es ein Tag, der uns zwar nur einen Einblick in die komplexe Welt der Hufbearbeitung gegeben hat, aber vielen auch die Angst genommen hat, zwischen den Terminen mit dem Hufbearbeiter einmal selbst "Hand anzulegen" oder ausgebrochene Kanten glatt zu schleifen. Für diese Erfahrungen sind wir sehr dankbar und hoffen, einen solchen Kurs in Zukunft nochmal wiederholen zu können!