Plötzliche Krankheiten beim Pferd können lebensbedrohlich sein, und manche Verletzungen sind Notfälle – daher sollten Pferdebesitzer wissen, wann sie den Tierarzt rufen müssen und welche Maßnahmen sie selber ausführen können. Aus diesem Grund hat der BzV Göttingen am 17.08.24 einen Erste Hilfe Kurs am Pferd mit der Tierärztin Dr. Lena Kottmeier veranstaltet.

Auf dem gemütlich ausgebauten Dachboden des Heidberghofes in Katlenburg-Lindau fand zunächst der theoretische Teil des Kurses statt. Auf die Frage, wer von den zwölf Teilnehmerinnen denn schon mal eine Verletzung beim Pferd erlebt habe, gingen alle Hände in die Höhe. Beim Thema Kolik waren es zum Glück nicht ganz so viele. Praxisnah und mit vielen Beispielen stellte Lena wichtige Notfallthemen dar. Kolik, plötzliche Lahmheit, Schlundverstopfung, Augenerkrankungen und blutende Verletzungen sind Situationen, die keine Pferdebesitzerin erleben möchte. Trotzdem ist es wichtig, sich damit zu beschäftigen, um die Symptome zu erkennen, den Fall einschätzen und richtige Entscheidungen treffen zu können. Und noch einen Aspekt sprach die Tierärztin an: Pferde geben meist keine Schmerzlaute von sich. Umso wichtiger ist es daher, Körpersprache und Anzeichen für Schmerzen bei Pferden zu erkennen.

Mithilfe einer gut strukturierten Präsentation und vielen Fotos stellte Dr. Kottmeier die Fälle umfassend dar. Dabei ging sie gleichermaßen auf Symptome, Ursachen und mögliche Maßnahmen und Behandlungsmethoden ein. Die vielen Fragen der Teilnehmerinnen machten deutlich, dass Notfälle zum Pferdealltag dazu gehören.

Nach zwei lehrreichen Stunden ging es dann an die Praxis. Unten im Offenstall warteten schon einige der 2-und 4-beinigen Einstaller des Heidberghofes, die sich netterweise als Versuchspatienten zur Verfügung gestellt hatten. Erstes Thema waren die PAT-Werte und damit die Fragen „Wo fühlt man den Puls am besten?“ „Wie misst man die Temperatur beim Pferd?“ „Woran erkenne ich die Atemzüge?“ Die Pferde waren trotz Fliegen super geduldig und ließen sich die Untersuchungen freundlich gefallen. Danach zeigte Dr. Lena Kottmeier wie man professionell Verbände an den Beinen und Hufen anlegt, und dann durften die Teilnehmerinnen selber wickeln. Auch eine Demonstration, wie man Tropfen in ein Pferdeauge einbringt, und wie man das Pferd dabei am besten festhalten kann, stand noch auf dem Plan.

Danach versammelten sich alle nochmal zur Abschlussrunde unter dem Dach. Neben einer kurzen Wiederholung gab es auch noch hilfreiche Empfehlungen für eine Stallapotheke und was man auf einem Wanderritt an medizinischer Notversorgung dabeihaben sollte.

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