Von „Schon mal auf einer Heidekutsche mitgefahren“ bis hin zu „Vor Jahren einen Fahrschein gemacht, aber kaum eigene Fahrerfahrung“ reichten die Vorkenntnisse der Teilnehmer. Acht Fahrwillige, die Jüngste 12 Jahre alt, der Älteste mit 58 Jahren, folgten zunächst einmal den theoretischen Ausführungen unseres Übungsleiters Jochen Wix. Von „Holzleinen“ hatte noch niemand etwas gehört, aber Jochen"s selbstgebaute Konstruktion aus dünnen Latten, ausgelegt auf dem Holztisch im Garten, veranschaulichte dann sehr einprägsam das Prinzip der Achenbach"schen Anspannung und die verschiedenen Variationen bei unterschiedlichen Pferden.
Für das erste Leinen aufnehmen ging es dann an das Fahrlehrgerät. Brav übten die Teilnehmer Grund- und Peitschenhaltung sowie Wendungen – klappte soweit prima, denn keines der virtuellen Pferde tanzte aus der Reihe....
Nach der leckeren Mittagspause, zu der jeder einen Teil beitrug, ging es an die Pferde. Unser Mitglied Klaus Wünsch und seine Frau Beate waren hierzu mit ihren erfahrenen Pferden per Lastwagen angereist, denn Jochen"s Kutsche hätte nicht alle Teilnehmer aufnehmen können.
Die angehenden Fahrer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt (komisch, Jochen hatte nur die jungen hübschen Damen in seiner Gruppe, Klaus „den Rest“ - was sollte uns das sagen???!) und bekamen eine kurze Einweisung zu den wichtigen Sicherheitsmaßnahmen: Wie wird korrekt eine Kutsche erklommen? Was soll eigentlich mit der Kelle passieren? Wie funktioniert die Bremse und wo ist der 1. Hilfe Kasten? Und wohin eigentlich mit dem ganzen Leinenwust beim Aufsteigen??!?
Die Teilnehmer schirrten dann die Zweispänner unter Anleitung an, und ehe man sich verdrücken konnte, hatte auch schon der Erste die Leinen in der Hand. Vom Hof herunter, links ab – und schon auf der Straße! Mit Radfahrern, Autos und Spaziergängern – und gleich rechts der Straße ein Graben.....Nun ja, Klaus und Jochen als alte Hasen wussten genau, was sie den Fahrschülern zutrauen – und wie sie auf ihre gut ausgebildeten Pferde vertrauen können.
Es ging dann flott in den Wald, und jeder Teilnehmer durfte wie versprochen die Leinen in den Händen halten. Ständig begleitet und korrigiert von den geduldigen Fahrlehrern, schafften es alle Teilnehmer, anstandslos und ohne gefährliche Situationen ihre Gespanne auch über holprige Wald- oder matschige Feldwege zu lenken. Jochen als ortskundiger Fahrer leitete den kurzen Konvoi an, und – upps! - Sackgasse mitten im Wald! Also mal eben eine Kurzkehrtwendung gefahren.....aber nein, das war eine geplante Überraschung, um den Fahranfängern die Möglichkeiten eines geübten Gespanns eindrucksvoll vorzuführen. Einfach klasse!
Das Wetter spielte bei all den spannenden Aktivitäten voll mit, die Sonne gab für diese Jahreszeit ihr Bestes, aber trotzdem waren alle nach drei Stunden froh, wieder am Heimatstall zu sein. Es wurde dann doch langsam kalt, und der Magen meldete sich auch wieder.
Nach der Versorgung der Pferde kam dann das Resümee bei Kuchen und Kaffee. Es wird wohl darauf hinauslaufen, das die Fangemeinde „Fahren“ in nächster Zeit größer werden wird! Für den im nächsten Jahr geplanten Fahrkurs jedenfalls sind bereits die ersten Anmeldungen abgegeben worden............
Herzlichen Dank an Jochen, Beate und Klaus! Es ist nicht selbstverständlich, die eigenen Pferde für so einen Schnupperfahrkurs zur Verfügung zu stellen!

Bilder:

Foto: Beate WünschFoto: Beate Wünsch

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