Biothane – was ist das eigentlich?

Manche nennen es auch „Kunstleder“. Es ist ein Verbund von einem textilen Gewebe und einer Kunststoffdeckschicht. Dieser Verbund weist eine enorm hohe Reißfestigkeit auf, ist sehr leicht zu reinigen…und… es gibt ihn in allen erdenklichen Farben

Soviel zur Theorie. In der Hunde- und Pferdeszene spricht sich immer mehr herum, dass man diesen Stoff vielseitig verwenden kann und dass er sehr pflegeleicht ist. Ich selber habe auch schon eine „gekaufte“ Trense aus diesem Material und bin sehr zufrieden damit. Meine Stute hat sich schon öfter auf den Zügel getreten, aber bisher hat immer nur der Karabiner nachgegeben. Der Zügel ist noch heile. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Material sehr leicht verarbeiten lässt und damit kommen wir zur Praxis…

Eine Trense zum Selberbasteln in Wunschfarbe…das klang gut und so habe ich mich zu dem von Regine Schindler vom VFD Hildesheim organisierten Kurs angemeldet. Mit einigen anderen Bastelfreunden trafen wir uns am 23.07.2017 in Wöhle in einem Garten um zur Tat zu schreiten.

Der Wettergott war uns leider zu Anfang nicht hold, so dass wir in einen kleineren Raum umziehen mussten. Nun erklärte uns unsere Kursleiterin Fenja Thorey wie sie zum Thema Biothane gekommen ist und zeigte uns ihre bereits gebastelten Einzelstücke. Sie gab uns Tipps, wie man am besten Maß nimmt und erklärte uns die verschiedenen Schnallen. Da saß ich nun mit einem 4 Meter langen Band und einem Tütchen mit Schnallen und Schrauben. Ich muss zugeben, dass ich nicht die geborene Bastelkönigin bin. Ich bin eher diejenige, die sich um das Basteln zu Hochzeiten und Geburtstagen herumdrückt.

Ich schaue in die Runde zu meinen Mitstreitern…alle fangen hochmotiviert an. Es wird diskutiert und die Vorführtrensen von Fenja werden genauestens unter die Lupe genommen.

Das kann doch nicht so schwer sein. Man braucht nur eine Schere, eine Lochzange und einen Kugelschreiber….nach anfänglichem Grübeln, ob das hier so das richtige ist für mich, holte ich meine mitgebrachte Trense von zu Hause als Maßstück heraus. Ich stanzte die ersten Löcher und bastelte die erste Schnalle hinein…eigentlich gar nicht so schwer, super, weiter. „Jetzt muss ich ungefähr hier abschneiden oder? Fenja?“ „Ja, lass dir etwas Platz, wir haben genug Material.“ Ok, der erste Schnitt, das lässt sich nicht rückgängig machen…so langsam werde ich im Einbauen der Schnallen geschickter und überwinde meine Angst beim Abschneiden. Macht sogar richtig Spaß…

Auch die Werke meiner Kolleginnen werden immer mehr von Meterware zu Trensen. Jetzt geht es schon langsam in die Details. Wie rum baut man die Schnallen ein und wie kriege ich mein Gebiss da ein geschnallt? Wo kommt der Stirnriemen hin und sind die Enden jetzt gleichmäßig schön rund? Nach rund drei Stunden, inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und wir hatten uns wieder in den Garten gesetzt, waren alle Teilnehmer fertig mit Ihren selbst gebastelten Trensen. Alle haben das hinbekommen, auch ich…und es war noch genug Zeit vom Tag über um die Trense noch in der Praxis einzusetzen…Pony läuft.... Demnächst wir es bunt werden im Sattelschrank….

Es war ein sehr schöner Tag mit netten Leuten. Ich hatte meine Angst überwunden und ging mit mehr Wissen nach Hause. So bin ich das von den vom VFD organisierte Kursen gewohnt. Regine war eine gute Gastgeberin, die uns in dieser Zeit mit einigen Getränken und vor allem Nervennahrung zur Seite stand. Vielen Dank dafür.

Erstellt von der Kursteilnehmerin Mareike Cesovic

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