Dieser Themenabend sprengte fast unseren Rahmen. Knapp 80 interessierte Reiter, Fahrer und Landwirte waren zu diesem Thema gekommen.

Als Referenten hatten wir die Wolfsberater Herrn Richter (für unseren Heidekreis zuständig) aus Sellhorn und Frau Martin – Wolfsberaterin vom NABU (Arbeitskreis Wolf – Pferd) aus Neustadt a.Rbge. eingeladen.

Z.Zt. werden immer wieder vermehrt Wölfe gesichtet, dieses sind die Jungtiere, die vom Rudel (Elterntiere, Welpen aus diesem Jahr und vom letzten Jahr, = durchschnittlich 8 Tiere pro Rudel) vertrieben werden. Diese müssen sich ein neues Revier suchen.

Herr Richter erklärte anhand von Dokumentationen die Biologie, das Jagdverhalten, die Welpenaufzucht und die Ausbreitung von Ost nach West und dass sich ein Wolf in einem Schafgehege genauso benimmt, wie ein Marder im Hühnerstall.

Auch die Tatsache, dass der Wolf keine Angst vor Motorengeräusche wie Trecker, Autos etc hat begründetet sich damit, dass diese Wölfe auf dem Truppenübungsplatz aufgewachsen und daher dieses gewohnt sind.

Die einzelnen Landkreise sind in unterschiedliche Gefahrenkategorien eingeteilt. Dieses ist für die Erstattung von Ausgleichszahlungen wichtig.

Wenn z.B. im Heidekreis ein Haustier/Pferd eines „Privatmannes“ nachweislich durch einen Wolf gerissen wurde, kann der Besitzer bis zu € 5.000,00 erhalten.

Gewerbliche Tierhalter werden anders vergütet. Sie können auch 80% ihrer Kosten für Maßnahmen zur Herdenschutzsicherheit vergütet bekommen.

Daher ist es sehr wichtig, dass jede Wolfssichtung bei den zuständigen Ämtern gemeldet wird.

Frau Martin, selbst Pferdezüchterin, konnte anhand von Versuchsergebnisse aus der Lausitz und Schweden das Verhalten Wolf – Pferd erklären. Z.B. wie verhalten sich die Pferde,

wenn

-          Der Wolf über die Weide läuft

-          Der Wolf nebenan die Schafe reist

-          Wolfsurin oder -Kot auf dem Weg liegen.

Ihre Antworten und Erklärungen waren für uns Reiter doch sehr beruhigend, da wir uns wirklich doch zu viel Gedanken gemacht hatten.

Für die Hundebesitzer ist es wichtig, den Hund in einem Wolfsgebiet an der Leine zu führen.

Alle unsere Fragen wurden durch die beiden Berater beantwortet und Ängste abgebaut. Es war ein sehr erfolgreicher Themenabend.

Heike Blanke

1.Vors. BzV Hohe Heide

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