"Früher gab es die FN und die VFD" - so könnte es noch vor nicht allzu langer Zeit beim Feierabendgespräch im Stall geklungen haben. Inzwischen haben wir viele gemeinsame Baustellen, wie zum Beispiel die Bekämpfung der Pferdesteuer, wo man es sich nicht mehr leisten kann, als Verband in zu engen Grenzen zu denken oder zu handeln.
Daher ist sicherlich zu begrüßen, dass die beiden führenden Pferdeverbände Gemeinsamkeiten entdecken und sich gegenseitig untertützen. Auf Einladung des PSV Hannover und des PSV Weser-Ems waren wir zu Gast bei den Niedersächsischen Landesforsten. Unsere 1. Vors. Renate Hirschfelder und Martin Rühl sowie Katja Bogen haben in einem Kreis von Funktionsträgern innerhalb der PSV an dem Seminar "Reiten in der freien Landschaft teilgenommen.
Carsten Eichert PSV Hannover, Ina Abel Nds. Ministerium f. Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML), Hans-Martin Roese Nds. Landesforsten und später in der Revierförsterei Sandkrug K.-H. Pelster haben sowohl die gesetzlichen Vorschriften (u.a. Nds. Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung) als auch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit vorgestellt. So kann sich Eichert Sternritte /-fahrten von einer Revierförsterei vorstellen und mehr Zusammenarbeit bei Nutzungsregelungen.
Frau Abel brachte neben bekanntem aber auch diese Tatsache auf den Tisch: Auch Privatwald-Besitzer in Niedersachsen haben eine Duldungspflicht gegenüber u.a. Reitern. Das heißt nichts anderes, dass eine Vollsperrung von Wegen unrechtmäßig sei. Neben etwaigen Schranken müssen in ca. 1,50m Breite Durchlässe bleiben. Eine Vollsperrung ist rechtswidrig!
Niedersachsenweit, so Herr Roese, haben die Landesforsten keine Probleme mit den Reitern als Waldnutzer. Viel mehr bereiten uns aktuell andere Freizeitnutzungen wie Downhill und GeocCaching zunehmend Sorge.
Welches in Niedersachsen Wälder sind, die zu den Nds. Landesforsten gehören, lässt sich auf Kartenmaterial auf www. landesforsten.de feststellen. Gleichzeitig wird man bemerken, dass das vom Gesamtaufkommen beim Wald lediglich ein Drittel ausmacht. Herr Roese sieht seine Rolle als Moderator und Problemlöser zur gemeinsamen Nutzung aller Erholungsuchenden oder Sporttreibenden. Er bekräftigte aber auch zu unserer Zufriedenheit, dass Jäger in den Landesforsten keine grundstücklichen Rechte hätten und bot sich somit für Beschwerden über Fehlverhalten von Jägern als Vermittler an. Sie seien keine Forstpolizei, so Roese weiter.
Wenn Schilder im Wald das freie Betretungsrecht einschränken, um z.B. Ströme von unterschiedlichen Nutzern zur gefahrlosen Freude am Wald zu trennen, sind alle Arten von Schildern, die das verdeutlichen, erlaubt, da diese nicht an eine Form gebunden sind. Neben dem Zeichen 258 Reiten verboten, das in der Regel an öffentlichen Straßen und Waldrändern aufgestellt wird, gibt es also eine Vielzahl von Nutzungsschildern, die das Reiten im Wald regeln.
Weitere gute Zusammenarbeit mit dem Pferdesportverband Hannover erfolgt mit der neuen "ReitZeit" des PSV Hannvover. In der aktuellen Ausgabe 02/2014 Titelthema: Fit für das Gelände - finden wir auch einen Beitrag unserer VFD-Wander-Rittmeisterin Christine Garbers zum Thema Sicherheit für Pferd und Reiter. Außerdem werden in den Veranstaltungstipps auch Termine der VFD angekündigt.
Ein richtiger Weg zur Zusammenarbeit! Auf die Unterschiede, die aus über 40-jähriger Erfahrung stammen, können wir dennoch im Gespräch mit potentiellen Neumitgliedern mit Recht hinweisen. Aber Zusammenarbeit ist für die Sache wichtig und das sind im Zweifelsfall die Interessen der Pferde....