Das Wandern mit Pferden erfreut sich auch bei uns im Bezirksverband immer größter Beliebtheit.
Dies kann viele Gründe haben, aber was uns verbindet ist, dass wir auch ohne das Reiten Zeit mit unseren Pferden in der Natur verbringen und sie erkunden wollen.
Was wir heute als Freizeitvergnügen betreiben, war in früheren Zeiten harte Arbeit für Mensch und Tier. Mit Saumtieren wurden Waren unter teilweise schwierigen Bedingungen von einem Ort zu anderen gebracht.
Die VFD hat das Säumen in ihre Ausbildung übernommen, um die Tradition am Leben zu erhalten.
Bei unserem Online- Themenabend am 05.03.2021 haben wir die Faszination Säumen vorgestellt. Als Referentin hatten wir Tanja Michel vom VFD Ostfriesland eingeladen. Sie ist VFD Übungsleiterin, Wanderrittführerin und hat 2019 auch die Ausbildung zur Saumführerin gemacht.
Über 30 Teilnehmer hatten sich an dem Abend zugeschaltet. Online macht es möglich, die Zuhörer kamen aus ganz Deutschland und sogar aus Spanien.
Zuerst führte sie uns in die Historie und zeigte uns auf, wo heute noch gesäumt wird. In den Bergen werden z.B. abgelegene Almhütten noch mit Pferden und Maultieren beliefert. Auch setzt die Bundeswehr weiterhin Saumtiere ein, um die Versorgung in unwegsamem Gelände zu gewährleisten.
Doch Säumen im Flachland? Wozu im Flachland wandern, ohne die Notwenigkeit schweres Gepäck zu tragen?
Das Wandern mit Pferd entschleunigt ungemein, durch das bewusste langsame Unterwegssein erlebt man die Natur ganz anders und kann eine intensive Bindung zu seinem Tier aufbauen. Auch bietet es die Möglichkeit mit der ganzen Familie unterwegs zu sein, insbesondere auch mit denen, die nicht reiten oder eigentlich gar nichts mit Pferden zu tun haben. Das Pferd kann das Wanderreitgepäck oder auch nur ein Picknick für die Rast tragen.
Doch welche Tiere sind überhaupt geeignet? Im Grunde kann man mit vielen Tieren losziehen, Pferde, Maultiere, Esel, aber auch Ziegen mitunter.
Aber auch das Wandern, bzw. Säumen mit Tieren bedarf einer intensiven Ausbildung. Die Tiere müssen lernen ihr Gleichgewicht unter der toten Last zu finden und auch, dass sie mit unter deutlich breiter mit den Packtaschen sind. Auch sollte das Führen von unterschiedlichen Positionen geübt werden, um in unwegsamem Gelände sicher unterwegs sein zu können. Dies bedingt auch, dass sie am langen Strick lernen müssen selbstständig zu arbeiten und sich ihren Weg zu suchen. Da in unseren Breitengraden aber auch befahrene Straßen nicht vermeidbar sind, sollte es natürlich auch straßensicher sein.
Verschieden Ausbildungsmöglichkeiten wie Boden- und Langzügelarbeit, Klettern im Gelände oder auch Extreme Trail Parks, Gelassenheitskurse und das Wandern im Gelände helfen uns das Tragtier für für seine Aufgabe vorzubereiten.
Natürlich gibt es diverse Packsättel vom Decker, Sawbock oder militärische Packsättel, aber auch für Westernsättel gibt es extra Packtaschensysteme oder es lassen sich die Standardtaschen zum Wanderreiten auf den Sätteln verschnallen. Wie bei Reitsätteln gilt auch bei Packsätteln, dass sie aufs Pferd angepasst sein müssen..
Mit dem Vortrag war der Abend noch nicht beendet und Tanja beantwortete noch vielen Fragen rund ums unterwegs sein mit unseren geliebten Tieren. Und es entwickelten sich interessante Gespräche. Auch einige Teilnehmer hatten schon viel erlebt und konnten darüber berichten.
In diesem Jahr möchten wir uns im Bezirksverband in vielen Bereichen dem Thema Säumen/Wandern mit Pferd widmen. Unter unseren Terminen findet ihr Veranstaltungen zu Bodenarbeit, Wanderungen und Knotenkunde. Wir möchten auch noch Themenabende anbieten zu Kartenkunde und Orientierung im Gelände. Seid gespannt.