Pferde beanspruchen Weiden extrem - daher ist eine entsprechende Pflege notwendig.
In der freien Wildbahn verbringen Pferde bis zu 16 Stunden am Tag mit der Nahrungssuche. Dabei legen sie zwischen sechs und zehn Kilometern im Herdenverband zurück. Die Vierbeiner fressen sehr selektiv: schmackhafte Kräuter, Gräser aber auch Zweige, Pflanzenwurzeln und Obst stehen auf dem Speiseplan. Instinktiv fressen sie nicht, wo andere Pferde Kot oder Urin abgesetzt haben; sie meiden diese sogenannten Geilstellen weitläufig.
Um diese Mineralien richtig einzusetzen empfiehlt es sich Bodenproben zu nehmen. Dazu werden auf Weiden 30-40 Einstiche als Proben im Hauptwurzelraum (bis 10 cm Tiefe) genommen und zur LUFA geschickt. Das kann über die Landwirtschaftskammern, den Landhandel oder privat organisiert werden. Der beste Zeitpunkt für die Probe ist das Winterhalbjahr – natürlich auf keinen Fall direkt nach einer Düngung! Eine solche Untersuchung sollte alle 3-4 Jahre wiederholt werden, um den Phosphat, Kali und Magnesium Gehalt zu messen. Informationen findet man bei den Landwirtschaftskammer, (http://www.landwirtschaftskammer.de).
2. pH-Wert und Kalkdüngung
Der pH Wert auf der Pferdewiese beträgt auf sandigen Böden min 5,0, auf mittleren, bindigen Böden nicht unter 5,5 und darf bei sehr schweren Böden nicht unter 5,7 absinken. Sind diese Werte an den unteren Grenzen wird eine Erhaltungskalkung mit kohlensaurem Kalk im dreijährigen Turnus empfohlen. An magnesiumarmen Standorten kann kohlensaurer Magensiumkalk im zweijährigen Turnus ausgebracht werden.
3. Stickstoff und Stickstoffdüngung
Landwirte sagen „Stickstoff ist der Motor des Pflanzenwachstums“. Aber Achtung: Die Ausbringung ist nur erlaubt, wenn der Boden den Stickstoff aufnehmen kann, also nicht wassergesättigt oder schneebedeckt. Stickstoff fördert insbesondere die Gräser, drängt dadurch Kräuter und Leguminosen zurück. Bei natürlicher Ertragsfähigkeit sind extra Gaben nicht notwendig, denn Stickstoff wird insbesondere zur gezielten Ertragssteigerung in der intensiv wirtschaftenden Landwirtschaft eingesetzt, kann aber auf einer Pferdeweide zum Beispiel genutzt werden, um übermäßigem Kleewachstum in den Griff zu bekommen.
Es sei noch gesagt, eine Kuhweide ist keine Pferdeweide, weder was die Nahrungsgrundlage betrifft, noch was die Pflege angeht! Nutzt also das Winterhalbjahr um Euch mit der notwendigen Weidepflege vertraut zu machen, Bodenproben zu nehmen und Euch so weiterzubilden.
Weiterbildung ist aktiver Tierschutz - das sollten unsere Vierbeiner uns Wert sein!
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