Wir haben es bereits in der Pferd & Freizeit angekündigt: Die VFD NRW hat 8 Fragen rund um die Themen Reiten und Pferdehaltung gestellt. Die Fragen sind sehr knapp gehalten, da die Anzahl der Zeichen begrenzt war.
Hier veröffentlichen wir die Antworten der Parteien in der Reihenfolge des Eingangs bei uns:
Liberalisieren Sie das Betretungsrecht für das Reiten? Seit 2018 sind viele Freistellungsgebiet entfallen. Unnötige Reitverbote und Sperrgebiete wurden erlassen, obwohl keine Konflikte mit anderen Naturnutzenden aufgetreten sind. Es gibt sogar Wälder ohne einen einzigen bereitbaren Weg.
Antwort der FDP: Wir wollen Natur- und Artenschutz durch Regelungen mit Augenmaß statt starren Vorgaben erreichen. Das gilt auch im Hinblick auf das Reiten in Wald und Feld. Wir setzen darauf, dass alle Beteiligten vor Ort viel besser zu fairen Vereinbarungen finden, als es durch pauschale Verbote und ordnungsrechtliche Vorgaben jemals gelingen könnte. Grundsätzlich sollte jedoch Reiterinnen und Reitern der Zugang zu Reitmöglichkeiten in der Natur so weit wie möglich eingeräumt werden, um den Tieren Bewegung in ihrer natürlichen Umgebung zu ermöglichen.
Antwort der GRÜNEN: Für Reiter*innen soll in NRW eine angemessene Infrastruktur für die Ausübung ihres Sports bzw. Hobbies zur Verfügung stehen. Auch das Genießen der Natur beim Reiten durch Wald und Flur soll möglich sein. Dabei gilt es, die Rechte und Interessen der Grundeigentümer*innen und Nutzungsberechtigten, Erholungssuchenden, des Naturschutzes und Reiter*innen, miteinander in Einklang zu bringen bzw. potenzielle Konflikte zu minimieren. Die Entscheidung darüber, welche Regelungen auf Basis von § 58 Landesnaturschutzgesetz in einem Kreis bzw. einer Stadt vorgenommen werden, obliegt den Kreisen bzw. kreisfreien Städten. Mit der Neuregelung der Reitregelung verfolgte die rot-grüne Landesregierung 2016 das Ziel, diese klarer und weniger restriktiv zu gestalten. Dies entsprach auch den Forderungen der Reiterverbände. Insofern dieses Ziel im Einzelfall nicht erreicht wurde, sollten die Reiterverbände den Dialog mit den zuständigen Kreisen und Kommunen suchen.
Antwort der SPD: Wir verstehen den Wunsch der Reiter*innen, einen ungehinderten Zugang in die Natur zu haben. Allerdings stößt dies auf viele Interessenskonflikte bspw. mit Landnutzern oder Naturschützern. Denn die Betretungsrechte berühren Besitzfragen, die Verkehrssicherungspflicht, den Naturschutz oder das kommunale Recht. Für ein Betretungsrecht sollte man deshalb die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen. Hier halten wir Vereinbarungen für wünschenswert, die sich durch einen offenen Dialog ergeben.
Antwort der CDU: Wir befürworten Erholung und Sport in der freien Natur, zu denen selbstverständlich auch das Reiten als sehr naturnahe Sportart gehört. Allerdings kann es dabei auch zu Zielkonflikten mit den Anforderungen von Landwirtschaft, Wild und Natur kommen. Die gilt es durch entsprechende Konzepte zu lösen. Das kann nur regional unter Berücksichtigung der Gegebenheiten vor Ort geschehen. Einer Diskussion rund um das Thema Besucherdruck im Wald stehen wir offen gegenüber. Entsprechende Neuregelungen müssten im Landesforstgesetz Ausdruck finden.