Vom Winter war in diesem Jahr wenig zu bemerken und wir sind bereits mitten in der Fahrsaison. Aber wurde das Fahrpferd ordentlich vorbereitet, die Kutsche technisch überprüft und das Geschirr geputzt? Zeit zum nachholen.
TRAINING
Das Fahrtraining des Pferdes schließt die Wiederholung von belastender Arbeit mit steigender Anforderung an Dauer und Geländeschwierigkeiten ein. Damit die Leistungsverbesserung erfolgreich wird, zielen die Trainingsmaßnahmen auf die kontinuierliche Steigerung der Belastungsintensität und -dauer, aber auch die des Lastumfangs und der Belastungshäufigkeit ab. Auch Fahrer und Beifahrer tun gut daran, ihre eigene Fitness herzustellen.
In jedem Falle sollen beim Training die PAT-Werte des Pferdes festgehalten werden. Denn unregelmäßiges Training oder übertriebene Belastung führen zu Leistungseinbußen. Deshalb ist das konsequente Training wichtig. Am besten wird dazu ein simpler „Trainingsplan“ erstellt.
Fehler beim Training drücken sich im Pferdeverhalten aus. Der Trainingsplan muss dann korrigiert werden. Länger andauernden, merkbaren Schwächen des Pferdes ist im Zweifelsfalle per tierärztlicher Untersuchung nachzugehen. Sie beobachten Ihr Pferd genau, denn schließlich kennen Sie es am besten.
SICHERHEIT
Beim Fahren hat der Gespannführer kraft Gesetz eine eindeutige Verpflichtung für die Sicherheit seiner Pferde und Ausrüstung. Diese Pflicht ist nicht delegierbar!
Ein hervorragender erster Moment im Jahr, alle Teile der Ausrüstung zu überprüfen, ist der Frühjahrs-Check. Zunächst wird die Vollständigkeit der „an Bord“ mitzuführenden Zusatzausrüstung kontrolliert (Anforderungen siehe FARPO, Kapitel 1.13).
Funktionieren Beleuchtung und Bremsanlage an der Kutsche? Sind alle vorgeschriebenen Reflektoren noch vorhanden? Muss der Bremszylinder entlüftet oder die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden? In welchem Zustand befinden sich Räder und Federung? Muss geschmiert oder gefettet werden? Scheibenbremsen dürfen nicht mit Kriechöl in Berührung kommen. Ist der Drehkranz leichtgängig und macht damit dem Pferd die Arbeit leichter? Sind Aufstiege, Balustraden und Arm- und Rückenlehnen sicher?
Und wie steht es um die Funktionalität, die Sauberkeit und den Fettungszustand der Lederausrüstung? Sind durch den Gebrauch und das Fahren im Regen vielleicht die Achenbach-Leinen verzogen? Ein Vermessen im Kontrollloch (3. Loch) bringt Aufklärung. Gibt es dünne Stellen an den Leinen, brüchige Nähte an anderen Geschirrteilen? Fehlen irgendwo Schlaufen oder müssen beanspruchte Lederteile oder Schnallen vom Sattler repariert werden?
Auch das exakte Verpassen eines Geschirres muss immer wieder kritisch überprüft werden. Pferde verändern sich. Und nur wenn die Pferde zufrieden sind, dürfen es Fahrer und Beifahrer ebenfalls sein.
Einfach immer mal wieder kritisch hinschauen!
(Alle Bilder: Horst Brindel)