Seit 27 Jahren wird sie vom Rhein-Mosel-Stammtisch durchgeführt und auch andere VFD-Treffs haben sie schon veranstaltet: die Veterinär-Rallye, kurz Vet-Rallye. Anders, als man das vielleicht aus dem Namen deuten könnte, handelt es sich nicht um einen Streckenritt, auf dem  Teilnehmer ihr Wissen über Pferdekrankheiten testen.

Die Vet-Rallye verfolgt einen ganz anderen Zweck, nämlich den Check der Pferde- Gesundheit. Nötig ist dazu neben einem auf Reittauglichkeitskontrolle spezialisierten Tierarzt eine möglichst abwechslungsreiche Strecke. Ein in der Regel markierter, rund 10 km langer Rundkurs soll Steigungen und Gefälle enthalten und verschiedene Arten des Geläufs wie tiefe Böden, Schotter, Asphalt, naturfeste Wiesenwege,  Sandwege oder Wurzelwege.  Geritten wird die Strecke in einem gleichmäßigen Trab, in einem Tempo von etwa 10 km pro Stunde. Zur besseren Kontrolle für den Reiter ist nach jedem Kilometer eine Markierung über die bereits absolvierte Wegstrecke angebracht.

Plakette Vet R

Durchgeführt wird die Veranstaltung so: Vor dem Ritt untersucht der Tierarzt die teilnehmenden Pferde, wobei der Reiter den Tierarzt gezielt auf gegebenenfalls bekannte Schwachstellen seines Pferdes hinweist. Der Tierarzt notiert die Vitalwerte wie Ruhepuls und Atmung, kontrolliert Sattel-, Gurtlage, Lage der Trense, Maul, die Beine und das Gangbild in Schritt und Trab und hält Auffälligkeiten fest. Er entscheidet, ob das Pferd den Anforderungen gewachsen ist und auf die Strecke darf oder – ob der Reiter mit Einschränkungen wie etwa im Schritt, nebenher laufend oder nur eine verkürzte Distanz absolvieren soll. Die Teilnehmer gehen dann mit genügend Abstand voneinander (auch zu zweit) auf den Rundkurs. Nach 10 km werden die Pferde erneut untersucht, wobei jetzt – ähnlich wie auf einem Distanzritt - die Arbeitswerte für Puls/ Atmung notiert werden und die Zeit, die das Pferd benötigt, bis es seine Erholungswerte erreicht hat. Auch werden wieder  der Gang und eventuelle Schwachstellen kontrolliert. Ist alles im Lot, darf das Paar ein zweites Mal auf die Runde.

Nach der zweiten Runde werden erneut die Arbeitswerte und Erholungswerte gemessen und dann schließt sich - zumeist nach einer festgelegten Zeit, oft nach einer Stunde – eine weitere, gründliche Untersuchung der Reittauglichkeit an. Anders als beim Distanzritt spielt die Reitzeit bei der Vet-Rallye eine untergeordnete Rolle. Ziel dieser Veranstaltung ist es, den Trainingszustand, Fitness und ggf. Belastungsgrenze des Pferdes herauszufinden, aber auch, ob die Ausrüstung für das Pferd passend ist. Besonders geeignet ist die Vet-Rallye damit für Jungpferde im Aufbau oder Pferde in der Rekonvaleszenz, für die der Reiter Hinweise benötigt, ob sie schon/ oder noch belastet werden dürfen.  Auch alle anderen Reiter profitieren, etwa dann, wenn sie unsicher sind oder eine tierärztliche Bestätigung darüber brauchen, dass mit ihrem Pferd und der Ausrüstung alles in Ordnung ist – oder wo sie eventuell ansetzen müssen, um Training oder Ausrüstung zu optimieren.

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