Arbeit in der Doppellonge
Zum wiederholten Male war der VFD-Treff „Rhein-Mosel“ Gast bei Dagmar und Werner Breitbach in Boppard.
Über 80 Teilnehmer trafen sich am 26.05.2015 abends am Stall zu der Vorführung mit dem Thema: " Arbeit in der Doppellonge.“
Dagmar stellte einen 3 jährigen Vollblutaraberwallach in der Doppellonge vor, der roh zu ihr kam und in einer 3 monatigen Ausbildung eingeritten werden soll.
Sie demonstrierte sehr anschaulich an ihm, warum und wie man ein Pferd in der Doppellonge ausbildet und das es ein Weg der vielen kleinen Schritte ist, den man sich erst erarbeiten muss.
Sinn und Zweck der Arbeit in der Doppellonge ist die Vorbereitung zum Reiten unter dem Sattel, ein „Grundlagentraining“.
Das, was am Boden geklärt ist, kann dann meistens ohne größere Probleme unter dem Sattel abgefragt werden. Ein Pferd geht von sich aus nicht nachgiebig und durchlässig: man muss es ihm in vielen kleinen Schritten beibringen. In der Doppellonge lernt das Pferd das Nachgeben an der Zäumung, die Dehnungshaltung, den Takt, die Stellung und die Biegung und die Vor- und Hinterhandkontrolle; alles was man später unter dem Sattel braucht. Und das ohne Ausbinder und Hilfszügel.
Und ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, ein an den Hilfen stehendes Pferd zu reiten. Es ist nicht nur pferdeschonender, es gibt einem auch Sicherheit im Gelände. (Man stelle sich einmal vor, der Weg mündet in einen schmalen Pfad, rechts und links steiler Abhang, und der Pfad endet plötzlich und man muss zurück. Wie schön, wenn mein Pferd mit der Vorhand um die stehende Hinterhand wenden kann.)
Longenarbeit dient jedoch nicht nur der Vorbereitung des Pferdes zum Reiten unter den Sattel, sie ist auch – was ganz wichtig ist- Erziehungsarbeit! Und das konnte man sehr gut an dem Verhalten des Arabers erkennen. Es war erstaunlich, wie ruhig und gelassen er trotz der vielen Menschen und dem ungewohnten Lautsprecher in der Doppellonge ging, zumal er sich erst in der 4. Ausbildungswoche befand.
Uns wurde bewußt, wie wichtig die Arbeit in der Doppellonge ist. Dies setzt jedoch Wissen, Technik, Timing und Gefühl voraus. Doch das ist (fast) alles erlernbar.
Petra Walenta