Die Igel machen sich im Herbst auf den Weg um sich mit fettem Futter auf den Winter vorzubereiten. Zu sehen leider auch häufig an überfahrenen Igeln auf den Straßen. Im Winterschlaf verlieren Igel 20 – 40 Prozent ihres Körpergewichts. Sie müssen jetzt also genügend Fettreserven anlegen um heil über den Winterschlaf zu kommen. Ihre Lieblingsspeise sind kleine Tiere wie Regenwürmer, Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen und Larven von Insekten.

Gesunde Tiere, auch wenn sie relativ dünn (weniger als 250 Gramm) sind, können draußen zugefüttert werden.

Offensichtlich verletzte Tiere brauchen jedoch menschliche Hilfe.

Gesunde, aber deutlich zu magere Tiere (unter 250 gr) sollten vor Ort zugefüttert werden. Natürlich kann man auch ältere und ausreichend ernährte Tier ein wenig verwöhnen. Ist es jedoch deutlich unter 15 ° C nehmen Jungigel nicht mehr genügend zu und sollten aufgenommen werden.

Bei der Zufütterung kommen die Pferdehalter ins Spiel. Oft sieht man gerade an Offenställen die niedlichen, stacheligen Gesellen. Gerade hier ergibt sich oft die Möglichkeit den Igeln zu helfen. Doch man kann auch viel falsch machen!

Einiges ist also bei der Zufütterung zu beachten. Der Igel darf KEINESFALLS Milch erhalten. Diese weit verbreitetet Unsitte schadet dem Kleinen mehr als es nützt. Milch kann sogar zum Tod des Igels führen!
Pferdehalter sind ja in vielen Fällen auch Katzenhalter. Eine ideale Voraussetzung für Igel, denn Igel dürfen gerne mit Katzentrockenfutter zugefüttert werden. Auch ungewürztes Rührei gemischt mit speziellem Igelfutter aus der Zoohandlung verwöhnt die Kleinen. Obst und Gemüse werden hingegen von den Igeln nicht gefressen. Ist also so ein Nahrungsangebot über Nacht verschwunden sollte man andere Tiere im Auge haben.
Es ist nicht empfehlenswert die Igel ins Haus zu holen, zumal bei den inzwischen milden Wintern die Zeit des Winterschlafes überwiegend kürzer als früher ist und so das Ausgangsgewicht für den Winterschlaf nicht so hoch sei muss. Dafür haben Igel die im Haus überwintern im Frühjahr oft Anpassungsschwierigkeiten.

Toll für die Igel ist ein Garten mit Laub- und Reisighaufen, indem sie ihr Winterquartier nehmen können. Auch heimische Bäume und Sträucher sind gut für die Igel, denn dort finden sie viele Käfer und Insekten zum Fressen. Vorsicht: ihre Winterquartiere nutzen die Igel teilweise noch bis in den Mai hinein, deshalb Reisighaufen vor diesem Termin nicht umsetzen. Und Vorsicht auch beim Mähen unter Hecken und Sträuchern – es könnte ein Igelquartier sein.
Achtung: Schneckenkorn und Rattengift töten auch die Igel!
Auch eine Tränkestelle für die Igel sollte nicht fehlen.

Der NABU betont: „Einem Ort, der Igeln gefällt, bleiben sie ein Leben lang treu.“
Warum also nicht auch einem Igel ein schönes zu Hause am Offenstall schaffen?

Handelt es sich allerdings um verletzte Tiere, müssen diese tierärztlich versorgt werden. Entweder beim örtlichen Tierarzt oder in einer Igelstation:

Kontaktadressen für Igelstationen, die die Tiere weiter pflegen und überwintern, vermittelt das örtliche Tierheim oder der NABU.

Igel sind Wildtiere und gehören nur im Notfall in die Obhut des Menschen! Sie sind keine Haustiere und fühlen sich in der freien Natur am Wohlsten.

Noch ein interessanter Hinweis vom NABU: „Interessante Gegenstände pflegen Igel ausgiebig zu beschnuppern, zu belecken und durchzukauen. Dabei entsteht eine weißschaumige Speichelabsonderung. Dieser Vorgang ist natürlich, harmlos und hat mit Tollwut nichts zu tun.“

Wer mehr wissen möchte kann die PDF-Datei vom NABU „Igel und Igelschutz“ dort herunterladen.

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