Tote Kuh trieb die EIbe hinunter bis ins niedersächsische Schnackenburg. Neun Tiere der Herde sind bereits verendet. 50 Menschen wurden vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Der letzte Milzbrand Fall in Deutschland wurde 2009 in Bayern registriert. Von der Krankheit bedroht sind meist Paarhufer wie Schaf, Ziege, Rind und Wildtiere, leider auch Pferde. Aber auch Katzen und Hunde sowie Menschen können sich infizieren. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gilt als sehr unwahrscheinlich. Die größte Ansteckungsgefahr soll nur bei direktem Kontakt mit Milzbrandsporen bestehen. Wo die infizierten Rinder sich angesteckt haben, ist bislang noch nicht geklärt. Das zuständige Ministerium prüft zur Zeit, ob auf der Weidefläche, auf der die Rinder weideten, in der Vergangenheit möglicherweise verendete Tiere begraben wurden. Die Sporen bleiben im Boden jahrelang ansteckend.
In Deutschland ist das Auftreten der Krankheit nicht sehr häufig. Bekannt ist der Milzbrand - auch Antrax – eher durch seine mögliche Verwendung für die biologische Kriegführung. In USA wurden vor einigen Jahren auch bereits Briefumschläge mit dem Erreger an Regierungsstellen verschickt.
Man unterscheidet zwischen dem Bakterium und den Sporen. Das Bakterium geht im Kadaver, sofern er nicht geöffnet wird, abhängig von den herrschenden Temperaturen, nach wenigen Tagen zu Grunde. Anders verhält es sich jedoch mit den Sporen. Diese sind sehr unempfindlich. Sie werden lediglich durch direkten Kontakt mit der Sonne in einigen Tagen abgetötet. Gelangen die Sporen in das Erdreich, bleiben sie über viele Jahrzehnte lebensfähig. Gerade in feuchten, sumpfigen Überschwemmungsgebieten, z.B. von Flüssen, werden die Erreger oft durch das Wasser an andere Stellen verschleppt. Auch durch Regenwürmer oder steigendes Grundwasser können die Sporen an die Oberfläche gelangen.
Ein möglicher Auslöser ist auch der Import von Tierhäuten.
In Deutschland konnte sogar noch, an einem seit 40 Jahren geschlossenen Standort einer Gerberei, Milzbrandsporen nachgewiesen werden.
Die Infektion von Mensch und Tier ist in Deutschland meldepflichtig.
Allgemeine Symptome sind Fieber, eine Schwellung und Verfärbung der Milz und ein allgemeiner Kräfteverfall. Es gibt verschiedene Unterarten wie Hautmilzbrand, Lungenmilzbrand und Darmmilzbrand. Je nach Art ist eine Behandlung durch Antibiotika mehr oder weniger erfolgversprechend.
Aber es gibt nicht nur schlechtes zu berichten: unter anderem wird daran geforscht, die Wirkung als Zellgift gegen Krebszellen einzusetzen.

Werbung