Fundamentalismus in der Reiterei!?

Die 15-jährige Ilka Garbers (Jugendbeauftragte des VFD-BZV Harburg-Nordheide) hat sich Gedanken um das Miteinander zwischen den verschiedenen Reitweisen gemacht. Interessante und wahre Gedanken eines jungen Mädchens. Jeder sollte einmal in sich gehen und überlegen was ER zu einem besseren Miteinander beitragen kann.

„Viele fragen sich wahrscheinlich was der Kampf um Jerusalem mit der Reiterei zu tun hat. Es gibt einen Fundamentalismus in den Religionen über den manche nur ihren Kopf schütteln können. Diesen Fundamentalismus können wir aber auch in jedem Reitstall beobachten. Es werden Ansprüche erhoben auf DIE Wahrheit – die selbstverständlich nur auf der eigenen Sichtweise beruht. Andere Ansichten werden nicht als Anregung, sondern als Bedrohung der eigenen Überzeugung empfunden und entsprechend bekämpft. Jeder hat eine gewisse Art und Weise wie er sein Pferd reitet oder anderweitig arbeitet.

Der Fundamentalismus in der Reiterei wird zum Fluch.

Warum reitet der Mensch? Um sich im Sport zu beweisen, um von Punkt A nach Punkt B zu kommen und zwar möglichst schnell, um Kriege zu führen, um mal ein bisschen entspannen zu können oder einfach weil der Mensch die Bindung mit dem Pferd genießt.

Kriege werden schon lange nicht mehr mit Pferden geführt und auch das Reiten von Punkt A zu Punkt B ist eher zum Vergnügen geworden. Was also treibt uns noch an? Natürlich der Wettkampf und die Entspannung durch eine Bindung zum Pferd.  Das Ziel jeder Reitweise ist eine stabile und funktionierende Verbindung zwischen dem Pferd und dem Reiter.

Mehr Toleranz in der Reiterei!

Die menschliche Eitelkeit ist es, die das Reiten manchmal unerträglich macht. Es sind nicht die unterschiedlichen Reitweisen, die es gibt. Nein, es sind die Reiter.
„Meine Religion ist die einzig wahre!“ Natürlich, diese Aussagen kennen wir zur Genüge. Aber hat sich mal jemand gefragt, ob wir nicht womöglich auch so denken? „Meine Reitweise ist die einzig wahre!“ Das klingt genau so bescheuert.

Hiermit rufe ich auf für mehr Toleranz in der Reiterei! Es zählt nicht der Erfolg, ob du ein guter Reiter bist oder nicht. Ein guter Reiter ist immer der, der offen für alles ist, für sein Pferd, für andere Leute und andere Reitweisen. Ein schlechter Reiter ist nicht der, der keine Schleifen nach Hause bringt, sondern der Reiter, der denkt, der andere sei ein schlechter Reiter. Schlechte Reiter gibt es nicht!
Mehr Toleranz unter den Reitweisen! Mehr Toleranz unter den Reitern!
Besinnt euch auf das gemeinsame im Ethos!
Reiten ist eine Kunst und jeder Reiter ein Künstler!“

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