Jedoch sollten wir uns im Klaren sein: Die Legende der Karte und ihre Bedeutungen sollten wir kennen. Es fällt einem bestimmt leichter, wenn man mit Karte und Kompass umgehen kann.
Welche Eigenschaften sollten solche Geräte haben?
Für mich haben folgende Voraussetzungen für den Kauf eines solchen Geräts bestanden:
Es sollte unbedingt wasserdicht sein und mit einer Hand bedienbar und unabhängig vom Stromnetz. Mit guten Akkus kann man schon bis 16 Stunden navigieren. Die Akkus sollten austauschbar sein. Im Notfall, wenn sie leer sein sollten, kann man sich in jedem Ort schnell Neue besorgen oder sogar die aus der mitgeführten kleinen Taschenlampe nehmen. Jedoch auch hier gilt die Regel, versagt das gute Stück - aus welchem Grund auch immer - sollte man noch eine Übersichtskarte dabei haben. Was nützt ein GPS, wenn es dunkel bleibt und wir nicht wissen, wo unser Ziel liegt. Auch eine vernünftige Befestigung am Menschen ist erforderlich. Mir ist ein solches Gerät aus der Hand gerutscht und beim nachschauen sah ich den Huf meines Pferdes kommen und mit dem GPS war es geschehen. Ich stand im Dunkeln!
Es gibt auch GPS mit beleuchteten Displays. Das hilft enorm bei einbrechender Dunkelheit. Dadurch kann man den Kartenabschnitt immer noch gut lesen.
Auf den Geräten lassen sich Wegpunkte abspeichern. Zum Beispiel: Ausgangspunkt des Rittes, Unterkünfte, Tränken für Tier und Menschen, der Weg den man zurück legt oder die geplante Route auf dem PC.
Auf dem PC wird eine Karte installiert im Maßstab von 1:25000. Da kann man seinen Ritt planen. Es schützt aber nicht vor abgesperrten, zugefallenen, oder nicht passierbaren Wegen. Hier muss man improvisieren. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als die Route zu verlassen und an anderer Stelle wieder einzusteigen.
Es sollte auch erwähnt werden, dass Deutschland noch keine routenfähige Wald- und Flurwege hat wie schon z.B. Österreich. Hier sagt keine Stimme: „Berechne Route neu“. Frau und Mann sind dann wieder selbst gefragt.
Es gibt Meinungen, die sagen, mit solchen Geräten wäre das Wanderfahren und -reiten langweilig. Stimmt nicht. Man ist immer noch gefragt. Andere Vorteile sind, man kann auf Google Earth seine Route von oben betrachten und in Portale einstellen. Vorteil auch, man kann sich einfach schon gerittene Strecken herunterladen und nach reiten. Vor einem Ritt schaue ich in einem entsprechenden Portal nach und informiere mich, ob da bereits jemand gefahren oder geritten ist. Warum soll man sich das Leben schwer machen, wenn man schon fertige Strecken bekommen kann.
Was bringt uns ein solches Gerät noch?
Geschieht mal wirklich ein Unfall oder ich kann bei einem Unfall erste Hilfe leisten, sagt mir das GPS mit dem Nord- und Ostwert bis auf 10 Meter genau, wo ich mich befinde. Jeder weiß, wie schwer es ist, im fremden Gelände eine Standortbestimmung zu machen. Die Rettungsleitstellen arbeiten mittlerweile auch mit digitalisierten Karten. So wird schnellstmögliche Hilfe geboten.
Als Rittführer kann ich mich mehr auf die Gruppe konzentrieren. Viele Informationen über Höhe, Flussnamen, Berge, Unterkünfte und vieles mehr hat die Software. Somit ist das Gerät der optimale Begleiter. Meine Reststrecke, Geschwindigkeit, gerittene Höhenmeter, Kilometer und restliche Zeit zum Ziel werden angezeigt. So bin ich immer auf dem aktuellen Stand und es gibt keine Schätzungen mehr. Am PC kann ich schon erkennen, was mein Pferd und ich leisten müssen auf der Strecke und ich kann dann dementsprechend uns beide darauf vorbereiten.
Ich persönlich sehe mehr Vorteile als Nachteile, komme stressfreier an meinem Zielort an und kann mich auch noch auf die Reiter und die Natur konzentrieren, welche sonst mehr an mir vorüber zieht.
Zum Schluss gesagt: Ich habe bestimmt nicht alles angesprochen, was die Geräte können, jedoch werde ich auf meinen Ritten das GPS nicht mehr missen wollen. Es ist eine Bereicherung für unsere Freizeit auf unseren Wanderritten.
Rüdiger Schnug VFD-Wanderreitbauftragter für Bund und Rheinland-Pfalzwww.wanderritte.de